Ich bin mal gespannt auf Meinungen zu diesem Artikel, mit dem ich persönlich ein Thema habe.
Ich meine, das Sprichwort “Where there’s smoke, there is fire” wird auch hier zutreffen und an den Vorwürfen gegen Til Lindemann wird am Ende was dran sein, ich glaube nicht, dass die Menschen, die ihre Geschichten öffentlich gemacht haben, lügen.
Gleichzeitig finde ich es verwerflich, wenn Artikel wie dieser hier direkt alle, die auf z.B. Gerichtsverfahren warten, bis sie Vorwürfen Taten folgen lassen, statt der Medienberichterstattung blind hinterher zu springen. sehr direkt in die “AfD-Wähler” und “Klimaleugner”-Ecke stellen. Vor einigen Monaten wäre da noch ein Hinweis auf Impfgegner und Maskenverweigerer mit drin gewesen.
Hier wird alles was man “falsch” findet auf den selben Typ Mensch heruntergebrochen und damit eine Ablehnung desselben legitimiert. “Der hat noch ein Rammstein-Lied in der Playlist? Der wählt doch AfD!”
Ich finde den Trend, öffentliche Verurteilungen auf Medienberichte zu stützen, sehr bedenklich. Gerade, nachdem der Spiegel gegen Rammstein ja scheinbar eine Klatsche vor Gericht kassiert hat, weil die angeblich bestehenden Quellen in diesem Prozess irgendwie verpufft sind. Jedenfalls ging das aus den Auszügen hervor, die ich vom Unterlassungsurteil aus Hamburg gelesen habe.
Ich finde tatsächlich, dass wir sorgfältiger sein sollten, als “Der Spiegel hat geschrieben, dass jemand gesagt hat, dass wer anderes was schlimmes gemacht hat, also ist jeder ein ewig gestriger Klimaverweigerer, der nicht sofort alles blockt und stoppt, was dieser andere so macht und wer ‘Beweise’ abwartet, ist eigentlich mehr so ein Verschwörungstheoretiker”. Das macht das selbe, was wir auf der rechten Seite beobachten: Es schafft ein vermeintlich monolithisches Feindbild, gegen das vorzugehen man jedes Recht habe. Dabei fliegt so etwas wie die Unschuldsvermutung oder die Beweislast einfach aus dem Fenster.
Wo behauptet der Artikel denn dass Menschen die “noch ein Rammsteinlied in der Playlist haben” auch AfD wählen? Da passt vermutlich das alte Sprichwort “getretene Hunde bellen”.
Es wird dort geschrieben, dass das komplette ignorieren der Vorwürfe seitens der Fans dem stur-blinden “immer weiter so” ähnelt das man an vielen Stellen in unserer Gesellschaft beobachten kann.
Hier schwingt mir zu viel (nicht fundierter) Ad-hominem mit.
Sich als Opfer zu sehen ist auch viel einfacher als zu reflektieren. Genau das wirft der Artikel der Band vor und dass die Fans gerne mit auf diesen Zug aufspringen demonstrierst du gerade.
Na denn, mach’ doch den Anfang: Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich den Vorwürfen nicht widerspreche. Trotzdem wurde ich von dir ohne Begründung (nur “Vermutung”) in das “Fanidioten-Lager” geschoben, der jetzt nicht als AfD-Wähler gelten will. Oder warum sollte ich sonst ein getretener Hund sein? Einen Anlass für diese Behauptung sehe ich nirgends.
Gleichzeitig werden meine Worte auf die Goldwaage gelegt und anhand von Semantik argumentiert. Natürlich steht das da nicht wörtlich, es handelt sich um eine blumig formulierte Version des Satzes davor, dem du zustimmst. Dementsprechend ist Interpretation für dich erlaubt, für mich aber nicht?
Dass ich nicht suche, Rammstein zu verteidigen und mein Kommentar den Kern der Debatte um Rammstein selbst gar nicht berührt, sondern Kritik an der Berichterstattung und deren Absolutionsanspruch ist, kann ich in deinen Antworten nicht lesen.
Gleichwohl fährst du mit der Ad-Hominem-Attacke fort und unterstellst sofort fehlendes Reflexionsvermögen und das Suchen einer Opferrolle, gehst also weiterhin darauf, dass mein Charakter fehlerhaft sei, weswegen man meine Meinung vernachlässigen könne.
Natürlich steht das da nicht wörtlich, es handelt sich um eine blumig formulierte Version des Satzes davor
Du erfindest Aussagen um dich angesprochen zu fühlen und dich dann darüber zu empören, das klingt nach dem getretenen Hund. Wenn du über den Artikel diskutieren willst bleibe doch beim Inhalt des Artikels und nicht bei dem was du glaubst was da steht. Vielleicht fühlst du dich dann auch weniger angegriffen.
Sehe ich wie @Norgur. Er hat an keiner Stelle die Band verteidigt, sondern kritisiert, dass bei solchen Themen immer extrem moralisch polarisiert wird, und alle, die z.B. ein schon bezahltes und nicht stornierbares Ticket nicht verfallen lassen, dafür gleich in irgendein politisches Eck geschoben werden.
Du hast daraus einen persönlichen Angriff auf exakt der Schiene gemacht.
Alla “Du bist ja offensichtlich ein AFD-wählender Lindemann-Apologet”.
Und ich bin mir sicher, du kommst mir gleich auf die gleiche Weise, obwohl es in meinem Land keine AFD gibt, ich Wechselwähler zwischen verschiedenen linken Parteien bin, ich nie Rammstein gehört hab und ich mir ziemlich sicher war, dass er kriminell und wenn nicht dann zumindest ein mieser Mensch ist. Ich erwarte, dass er verurteilt wird.
Aber es ist natürlich einfacher die anderen Diskussionsteilnehmer pauschal ins rechte Eck zu stellen als sich mit schwierigen Themen zu befassen.
Aber es ist natürlich einfacher die anderen Diskussionsteilnehmer pauschal ins rechte Eck zu stellen als sich mit schwierigen Themen zu befassen.
Scheinbar ist es viel einfacher sich als Opfer aufzuspielen anstatt sich auf den Artikel zu beziehen. Die Aussage des Autors ist, dass Fans, die weiterhin aktiv Konzerte besuchen, eine “immer weiter so” Haltung an den Tag legen wie er es auch bei anderen Gruppen in der Gesellschaft beobachtet.
Meine ursprüngliche Frage war wie OP auf die Idee kommt dass alle (schweigenden) Fans auch AfD Wähler bzw. “als was man falsch findet” sein sollen. Über das Stöckchen, ob er sich davon angesprochen fühlt, ist er dann sofort gesprungen. Dein “man wird pauschal in die rechte Ecke gestellt anstatt sich mit schwierigen Themen zu befassen” klingt nach jemandem dem das wohl öfters passiert?
Wie ich das sehe wollen sich einige Rammstein Fans lieber nicht mit schwierigen Thmen befassen.
Nö, dein Kommentar ist da nicht so passend.
Dein “man wird pauschal in die rechte Ecke gestellt anstatt sich mit schwierigen Themen zu befassen” klingt nach jemandem dem das wohl öfters passiert?
Du machst den gleichen Unsinn wieder. Das ist schlechtes Diskussionsverhalten. Das passt auf einen Troll, der gerne Stunk macht, nicht aber auf jemanden, der ernsthaft an einer konstruktiven Diskussion interessiert ist.
Und ja, es passiert immer wieder, dass es Leute gibt, die Kritik an einem Aspekt nicht von Kritik am Ganzen unterscheiden können.
Schwenken wir mal auf ein leicht neutraleres Thema ab, um das Problem zu verdeutlichen.
Ich, langjähriger Linux-Nutzer mit viel Erfahrung, schreibe unter einen Post zum Thema, dass Linux am Desktop immer noch ein Nischenphänomen ist, dass es wohl Teil des Problems ist, dass man hin und wieder ins Terminal muss, und gebe Beispiele, welche schwierigeren Probleme ich per CLI lösen hab müssen, wo ein technikunbegabter Nutzer wohl dran stecken geblieben wäre.
Unweigerlich kommt irgendwer, der vielleicht drei mal Linux am Live-Stick gebootet hat, daher, und erzählt mir, was für ein Noob ich doch bin, dass ich jemals Probleme auf Linux gehabt habe, und dass er noch nie ins CLI hat müssen. Und dass ich so technikunbegabt bin, dass ich an den Problemen stecken geblieben bin (obwohl ich darüber geschrieben hab, dass ich sie ja gerichtet habe, und nicht stecken geblieben bin).
Wieder zurück zu der hiesigen Diskussion: Sowohl der OP als auch ich haben an keiner Stelle Rammstein auf irgendeine Weise in Schutz genommen noch irgendwas gegen die Glaubwürdigkeit der Opfer gesagt. Im Gegenteil. Die Kritik war daran, dass der Artikel Folgendes sagt:
Mit ihrer emotionalen Verwahrlosung stehen Rammstein-Fans keineswegs allein.
Die Zukunft interessiert sie nicht
Das Rammstein-Konzertpublikum, die vermeintliche Protest-AfD-Wählerschaft, die Verbrennerfanatiker: Sie alle eint, dass sie eine Art Avantgarde der Gemeinheit bilden, die eines nicht mehr interessiert – die Zukunft; nicht die ihrer Söhne und schon gar nicht die ihrer Töchter, aber auch nicht ihre eigene. Sie wollen die finale Party mit Rums und Brumm-brumm zu Ende feiern, rationale Einwände und moralische Erwägungen stören da nur. Der Kollege Andreas Rüttenauer hat diese Klientel kürzlich das „Normalitariat“ genannt, also jene Menschen, die bei der Erdinger Heizungsdemo sich tummelten und lustvoll juchzend der Hetzrede gegen die Demokratie des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger lauschten.
Wir können nicht darauf setzen, dass Menschen, denen ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder egal ist – denn so handeln sie und handeln ist ja bekanntlich wie reden, nur krasser –, durch Argumente überzeugt werden.
Das sind durchaus harte Verallgemeinerungen gegenüber Leuten, deren Verbrechen es ist, dass sie die schon bezahlte Karte auch tatsächlich nutzen. Ist nicht so, als würden die ihr Geld zurück kriegen, wenn sie nicht hin gehen.
Und da kommst dann du hier rein, und sagst, alle, die nicht die Konzertbesucher verdammen, sind ja selbst im rechten Eck.
Dabei ist dir nicht relevant, was wer wählt, was wer tut, ob der vielleicht sogar Mitglied in einer linken Partei ist. Nein, alles was zählt, ist die “wir-gegen-die” Mentalität. “Wer nicht mit mir mit hetzt, der muss ein Rechter sein.”
Merkst dus?
Oder bist du tatsächlich nur auf Trollen aus?
Aus deinen Posts lese ich grob raus, dass du dich für einen Linken hältst. Um jetzt dein Spiel zu spielen: Wer Hass und Hetze propagiert, der hat auf der linken Seite der Politik nichts zu suchen.
Ach Gottchen, da muss ich ja doch nochmal drauf antworten, auch, wenn deine unfairen Diskussionsmethoden mich ziemlich langweilen, aber am Schluss drehst du dir da draus noch, du hättest Recht gehabt oder sowas, also… here we go again.
Scheinbar ist es viel einfacher sich als Opfer aufzuspielen anstatt sich auf den Artikel zu beziehen.
Niemand sieht sich hier in der Opferrolle. Du sagst das zwar ohne Begründung, das macht es aber nicht wahr. Im Gegenteil, man hat hier mehrfach versucht dir zu erklären, warum wir uns eben nicht angesprochen fühlen und niemand hat irgendwen verteidigt. Es geht in meinem Beitrag auch weiterhin nicht um Rammstein oder deren Taten selbst, sondern um die Berichterstattung.
Meine ursprüngliche Frage war wie OP auf die Idee kommt dass alle (schweigenden) Fans auch AfD Wähler bzw. “als was man falsch findet” sein sollen
Nein, das war nicht deine ursprüngliche Frage. Das war die ursprüngliche Frage:
Wo behauptet der Artikel denn dass Menschen die “noch ein Rammsteinlied in der Playlist haben” auch AfD wählen?
Hier wurde mein Beispiel als Zitat fehlinterpretiert und auf die Goldwaage gelegt. Du hast dich hier stillschweigend verbessert, denn der zweite Teil
bzw. “als was man falsch findet” sein sollen
ist schließlich etwas, das ich tatsächlich ausgesagt habe.
Hierzu zitiere ich gerne den Artikel:Das Rammstein-Konzertpublikum, die vermeintliche Protest-AfD-Wählerschaft, die Verbrennerfanatiker: Sie alle eint, dass sie eine Art Avantgarde der Gemeinheit bilden, die eines nicht mehr interessiert – die Zukunft; nicht die ihrer Söhne und schon gar nicht die ihrer Töchter, aber auch nicht ihre eigene. Sie wollen die finale Party mit Rums und Brumm-brumm zu Ende feiern, rationale Einwände und moralische Erwägungen stören da nur.
Hier werden drei verschiedenen aber willkürlich gewählten Gruppen gemeinsame Attribute zugesprochen einzig auf der Basis, dass der Autor sie alle drei abzulehnen scheint (tue ich auch, aber das tut hier nichts zur Sache) und eine gemeinsame Gesinnung unterstellt. Diese Sinnbeziehung zwischen den Gruppen gerade im letzten Satz, in dem die Gruppen alle an einer gemeinsamen fiktiven Party teilnehmen, in denen jede dieser Gruppen repräsentiert ist, führt zu einer ideologischen Vermischung, die ich als ungerechtfertigt sehe.
Du tust in deinen Kommentaren das selbe. Das “Opferrolle suchen” ist zum Beispiel eine Taktik, die wir fast gebetsmühlenartig bei Diskussionen mit Klimagegnern und AfD-Anhängern sehen. Deine Kommentare offenbaren ganz klar, dass du meine Beiträge gelesen und mir die selben Attribute zugeschrieben hast, die man erwarten würde, wenn man in eine Diskussion mit einem solchen AfD-Anhänger geht. Begründet hast du diese “Opferrolle” weiterhin nicht
Über das Stöckchen, ob er sich davon angesprochen fühlt, ist er dann sofort gesprungen. Dein “man wird pauschal in die rechte Ecke gestellt anstatt sich mit schwierigen Themen zu befassen” klingt nach jemandem dem das wohl öfters passiert?
Bin ich das?
“Hey, kann das sein, dass du ein Rammstein-Fan bist, den ich gerade triggere?”
“Nein, bin ich nicht”
“HAH! Nur ein getriggerter Rammstein-Fan würde das sagen!”Also heißt “nein” “ja”?
Wie hätte ich deiner Ansicht nach auf deinen Kommentar antworten sollen, ohne “über das Stöckchen zu springen”?
Ich erfinde keine Aussagen, du hast nur nicht gesehen, dass das weder ein Zitat war noch sein sollte. Nicht alles in Anführungszeichen ist eins. Die Mühe, das verstehen zu wollen, hast du dir leider wohl nicht gemacht. Das macht ja nichts, Missverständnisse passieren. Wäre auch nicht schlimm, wenn du nicht direkt auf Personen statt auf Argumente zielen und Charakterattribute unterstellen würdest, um mit für Diskussionen ungeeigneten rhetorischen Mitteln “gewinnen” zu wollen.
Dabei hast du sowohl einen Strohmann aufgestellt (keiner hier hat Rammstein verteidigt, du nimmst das aber eigenständig an und gehst dann drauf los statt auf die echte Diskussion), als auch fast ausschließlich Ad Hominem argumentiert. Beides macht deine Beiträge für einen Meinungsaustausch wertlos und degradiert sie zu nutzlosem Gezetere.
Es wird zumindest, nicht zuletzt durch die Tags, eindeutig mit der AfD außer Kontext in Verbindung gebracht, wenn man das bei diesem Wortdünnschiss/salat sagen kann. (“#Rammstein #AfD #Zukunftsvision #SexualisierteGewalt”). Die Kommentare deuten im Artikel deuten für mich hin, das vorher eindeutigere Parallelen gezogen wurden.
Zwischen “die Vorwürfe sind passiert” und einer “Verurteilung” liegen Welten - bei den wenigsten Promis folgen wegen Missbräuche tatsächlich Urteile (häufig kaufen sich Promis durch Vergleiche frei).
Letztlich würde ich für mich sagen, dass es völlig egal ist wie weit der Missbrauch ging - ich möchte solchen Personen keine Bühne, geschweige denn Geld für Konzerte oder sonstiges geben.
Ich war nie ein riesiger Rammsteinfan, aber es gab einige Songs und Alben, die ich mochte, “in stillen Nächten” liegt als Buch bei mir vor. (Von dem ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht war, so meisterhaft lyrisch wie ich es erwartet habe ist es nun wirklich nicht…) Aber… ja, ich kann auch die Songs momentan nicht mehr hören, selbst wenn ich wollte. Bei der langen Bandgeschichte und bei den Vorwürfen können die keine Unschuldslämmer sein. Dass es Groupies gibt, klar, davon konnte man ausgehen. Abgesehen von den Missbrauchsvorwürfen finde ich aber auch schon dieses ganze systematische “Rekrutieren” ekelhaft genug, dass… ich denen keine Aufmerksamkeit mehr geben werde. Nee.
Du kannst dich im Strafrecht nicht durch einen Vergleich freikaufen. Vergleiche gibt es nur im Zivilrecht.
Wenn Aussagen zurückgezogen werden, warum auch immer, versandet sowas auch ohne “Vergleich”.
Im Sachsensumpf beispielsweise war’s gar die sächsische Staatswinkeladvokatenschaft höchst selbst, die minderjährig zwangsprostituierte Frauen durch Verleumdungsklagen mundtot zu machen suchte, um irgendwelche Kinderschänder in Amt und Würden zu schützen.
Ich war mindestens 10 Jahre Fan der Musik und habe mir letztes Jahr zum ersten mal Karten für ein Konzert der Band gekauft.
Meiner Meinung nach ist das was Till Lindemann da gemacht hat absolut widerlich und ein Ausnutzen seiner Machtposition gegenüber Fans die ihn verehrt haben aber ich glaube kaum dass da etwas wirklich strafrechtlich relevantes bei gewesen ist.
Darüber diskutieren muss man aber unbedingt trotzdem - erst recht wenn ich Kommentare lese dass das anscheinend bei vielen Künstlern so üblich ist mit der “Row Zero” und dass es erst vor 2 Jahren einen Aufschrei bzgl. “#DeutschrapMeToo” gab was aber irgendwie total schnell wieder aus dem Fokus geraten ist.
mMn hatte die Band vermutlich “einfach Pech” dass es sich nun an ihnen aufhängt und nicht an anderen Künstlern - vermutlich weil man sich mit dem ständigen Provizieren einfach zu viele Feinde gemacht hatte.Was ich an der Sache nur problematisch finde ist diese extreme Polarisierung.
Auf der einen Seite die Leute die Lindemann lieber heute als morgen hinter Gittern sehen wollen und bei den Fans streiten doch von dem was ich mit bekommen habe enorm viele ALLES ab und behaupten die Frauen hätten sich das für Aufmerksamkeit ausgedacht und die Leute die da vor den Konzerten protestieren “seien doch nur neidisch” (wirklich so gehört).Ich meine am Ende ist es ja auch nur eine Spiegelung der Gesellschaft die ja auch immer polarisierter wird aber ich fand es doch sehr erschreckend für wie viele Leute zwischen Schwarz und Weiß keine Graubereiche existieren können - insbesondere bei so einer Band die doch quasi die Definition von Ausloten des Graubereich ist.
Ich habe bisher in meiner Blase und über WhatsApp Statusse nur einen Menschen Rammstein verteidigen sehen und diese Person ist höchste Schwurblerin und Rechtsextremistin. Eigentlich will ich keinen Kontakt aber irgendwie ist ihre Statusupdates sehen ähnlich wie Trash TV gucken.
Das ist natürlich nur anekdotisch aber grundsätzlich war ich noch nie mit irgendeiner ihrer Meinungen auf einer Wellenlänge daher sehe ich das als guten Indikator, dass ich die Taten Rammsteins jetzt auch schon streng verurteilen sollte
Der Spiegel hat keine Klatsche vom Gericht bekommen. Das ist einfach Populismus von Idioten aus dem Rammstein-Fan-Lager. Dem Spiegel wurde in großen Teilen recht gegeben und das ganze Urteil ist noch nicht mal rechtskräftig. Der einzige Punkt, an dem der Spiegel verloren hat, war die Aussage über den Einsatz von KO-Tropfen. Das ist nämlich das einzige, was die Anwälte als ausnahmslos Unwahr anklagen.
Dazu kommt auch, dass gefühlt alle die “Unschuldsvermutung” schreien nicht mal die Bedeutung des Wortes verstehen.
“Der einzige Punkt” spielt mir in diesem Zusammenhang aber etwas wichtiges herunter: Der Spiegel hat sich - egal, wie bewusst - wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt und jemandem eine Straftat angetitelt, während ein Gericht hier nicht einmal die nötigen Beweise für eine Berichterstattung gegeben sah. Die Hürde hierfür ist ja wesentlich geringer als für eine echte Verurteilung. Das ist in meinen Augen durchaus eine Klatsche, weil journalistisch höchst bedenklich.
Das anzukreiden ist in meinen Augen legitim. Sehr sogar. Wenn wir mit der selben Logik herangehen, die gegen Rammstein verwendet wird (und die wahrscheinlich auch richtig ist in dem Fall): Wenn die darüber so bröckelige Quellen haben bevor sie berichten, wo haben sie das noch und sind damit durchgekommen?
Mein Thema ist ja, dass der Artikel sich hier verbittet, die durch Medienberichterstattung angezeigten Übergriffe/Verbrechen zögerlich zu betrachten, während die Publikation, die hier die Führungsrolle eingenommen hat, gerade gemaßregelt wurde, weil sie Dinge nicht belegen konnten, die sie geschrieben haben. Der Tonus des Artikels ist ja "Also wenn es eine öffentliche Anklage gibt, muss man dem entsprechenden Künstler schon mindestens fernbleiben, sonst ist man ‘emotional verwahrlost’. Ich bin weit entfernt, hier Lügenpresse zu brüllen oder gar die Menschen, die an die Öffentlichkeit gegangen sind, des Lügens zu bezichtigen.
Gleichzeitig gibt es natürlich den Kern derer, der sich gar nicht belehren lassen will über die eigene Lieblingsband. Aber der unverhohlene Absolutismus dieses Artikels stößt mir sauer auf.
Dass das “Aber die können ja gar nichts falsch gemacht haben”-Realitätsverweigerern Munition gibt ist schon “Klatsche” genug.
Der Spiegel hat sehr wohl eine klatsche bekommen. Die Anforderungen für eine Verdachts-Berichterstattung waren nicht erfüllt. Große Teile des Artikels müssten gelöscht bzw. bearbeitet werden. Kannst dir ja gerne die Presseerklärung von Lindemanns Kanzlei dazu durchlesen
Lindemanns Kanzlei ist wohl kaum eine objektive Quelle.
Und sie haben ihre Statements schon mehrfach korrigiert, und widersprüchliche Aussagen zum Umgang mit der Berichterstattung getätigt. Etwa wurden Zeitungen zur Unterlassung aufgefordert, obwohl es hieß, man werde nicht versuchen die Berichterstattung zu unterbinden.
Das stimmt so nicht. Mir ist erstens keine Korrektur Ihrer Statements bekannt (Du darfst mich diesbezüglich gern belehren) und zweitens unterbinden sie nicht die Berichterstattung sondern die Verleumdung von Lindemann. Ein Gericht hat bestätigt das für den Artikel vom Spiegel die Anforderungen für die Verdachts-Berichterstattung nicht erfüllt waren. Ausserdem verwechselst du die Aussagen der Band mit der der Kanzlei von Lindemann. Die Kanzlei vertritt Lindemann und nicht die Band.
https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Rammstein/!5937556/
Klingt in Summe nicht danach, dass die Anwälte konsistente Aussage treffen, und öffentliche Statements uneingeschränkt Glaubwürdig sind, sondern so dass sie ihre Mandandten maximal gut dastehen lassen wollen, indem sie den öffentlichen Diskurs verwirren. Das ist natürlich Teil ihrer Aufgabe, es sollte aber klar sein, dass sie damit als Quelle für Behauptungen über ein nicht rechtskräftiges Urteil nicht geeignet sind.
Deswegen würde ich hier von Aussagen, wie ‘die Anwälte unterbinden die Verleumdung Lindemanns’ Abstand nehmen. Wenn die Quelle dafür die Anwälte sind (egal ob von Lindemann selbst oder der Band), dann ist das wohl auch “Verdachtsberichterstattung”.
Wenn das Urteil rechtskräftig ist, wird man es einsehen können und aud der Basis eine Bewertung vornehmen.
In deinem Artikel geht es hauptsächlich um die Abmahnung der Anwälte der Band. Hier geht es um die Kanzlei Schertz und Bergmann welche nur Lindemann vertritt. Wie bereits erwähnt vertauschst du die Aussagen der Band bzw. deren Anwälten mit den Aussagen der Kanzlei von Lindemann.
Ich find die Aussage der “emotionalen Verwahrlosung”, “Mitläufertum” und dergleichen zu hart muss ich sagen, insbesondere wenn noch keine Rechtssprechung vorliegt. Ich bin zwar angewiedert von den Behauptungen und besorgt von der perversen Konsistenz die sich da zeigt… aber.
Wenn ich grademal die Perspektive eines Metalheads auspacken darf: Wenn man keine internationale Reisetätigkeit auf sich nehmen will, hat man bei grossen Bands vielleicht 5 - 10 Chancen in seinem Leben diese Band live zu sehen, Tendenz eher nach unten. Wenn man die “Prime Time” erwischen will, nochmal weniger. Viele Bands touren alle 2-3 Jahre, und damit reden wir bereits über einen Zeitraum von 5 - 15 Jahren. Obendrauf kommt dann noch das Problem dass derartige Konzerte oder Festivals echt teuer werden - und Karten sind oft extrem schnell weg. Sure, auf Wacken kannste die Band halt sehen, aber das kost dich inzwischen halt 300 Euro und die Tickets sind in ein paar Stunden komplett weg. Tickets für einzelne Konzerte erreichen mitunter auch fast dreistellige Bereiche. Und das Geld ist bereits bezahlt und in den Taschen von Rammstein und Label, meistens 6 - 12 Monate im Vorraus.
Sorry, aber da macht man es sich mit “Geht doch einfach nicht zu der Band hin (die einen mitunter auch durch emotional tiefe Zeiten getragen hat, oder anderweitig wichtig im Leben war oder ist)” schon einfach. Impulsiv gesprochen, Klimawandel ist halt auch einfach - muss doch einfach niemand mehr Fleisch essen. Thema durch, genauso einfach.
Und ich sage das, obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass sich in der Situation meiner Wahrnehmung nach eine sehr perfide und perverse Konsistenz des Vorgehens abzeichnet. Und obwohl es mich auch ankotzt, dass sowohl einige Leute das behauptete Verhalten zu stark normalisieren (“haha, ist ja sex drugs and rock an roll”. Nein, behauptete Dinge die an organisierte Vergewalting grenzen sind etwas anderes), oder die anfangen die komplette Metalszene in den Dreck zu ziehen (“das passiert ja überall, ist doch normal”. Nein, definitiv nicht).
Und ich kenne auch einige Fans, die planen Rammstein nicht mehr weiter zu hören, wenn sich die Nachweise erhärten. Unschuldsvermutung und so, auch wenn sie mitunter schwer ist.
Fraglich ist, ob die Band überhaupt Teil der Metalszene ist. Fürs Wackenpublikum vielleicht, für die Szene, in der ich mich seit über fünfzehn Jahren bewege definitiv nicht.
Näääh, eindeutig nicht. NDH ist ja mehr so ein Genre am fransigen Rand zwischen Metal und Rock und Goth
Mir gehts genauso. Nur von aussen wird es mitunter anders wahrgenommen.
Meine Meinung ist eine etwas andere: Ich muss nicht zu allem eine (ausgeprägte) Meinung haben. Hat Til seinen Status ausgenutzt, um (ungewollten?) Sex mit Frauen zu haben? Keine Ahnung, vermutlich.
Aber ehrlich gesagt geht mich das nichts an und würde nicht überall 24/7 Medientumult sein würd’ ich davon nichts wissen. Ich sag nicht, dass es nicht verwerflich ist, aber ich denke Menschen sollten wieder lernen, sich nicht mit allem gleichzeitig beschäftigen zu wollen. Ich bekomme das nebenbei mit, genau so wie der Löwin in Berlin oder dass Erdogan den Leitzins senkt, ich nehme es auch wahr, aber es interessiert mich nicht. Nicht alles muss mich interessieren. Ich habe mein eigenes Leben zu leben, Freunde und Familie, die mir viel näher stehen als diese Personen, um die ich mich lieber kümmere.
Mag ich die Musik trotzdem? Ja, also höre ich sie weiter. Ist Elon Musk ein Idiot? Definitiv, Twitter nutze ich trotzdem weiter, so lange ich Nutzen daraus ziehen kann und danach nicht mehr.
Wir sollten so ehrlich zu sein, zuzugeben, dass diese Dinge uns nur sehr peripher beeinflussen. Wenn man ernsthaft glaubt, sich um all diese Dinge ernsthaft kümmern zu müssen - das geht in meinen Augen in Richtung Social Media-Psychose.
Ich finde es ist wichtig solche Themen wie die Lindemann-Vorwürfe zu diskutiert und nicht einfach unter den Teppich zu kehren. Wenn an den Vorwürfen was dran ist, geht es dich als Konsument sehr wohl etwas an, denn nur durch die Fans haben Idole Macht und somit auch die Möglichkeit diese Macht zu missbrauchen.
Ja, wir können und müssen uns nicht mit allen Themen bis ins Detail beschäftigen. Besonders in der heutigen Zeit in der eine meidale Reizüberflutung herrscht, ist es schwer unsere geistigen Filter richtig einzustellen. Ich finde “es interessiert mich nicht” ist da nicht eine gute Lösung, wir müssen uns auch mit Themen auseinandersetzen die uns unangenehm sind.
Der Filter wird aber nicht durch dich eingestellt, sondern arbiträr durch die Medien.
Ich hätte gerne, dass sich jeder in Deutschland mit dem derzeitigen Glücksspielvertrag beschäftigt, oder damit, dass Edibles in der Legalisierung nicht berücksichtigt werden, oder dass immer mehr Spas/Thermen Textilfreiheit aufgeben oder mit on- und offboarding von Bitcoin. Tut aber niemand, findet medial nicht statt.
Muss ich eine Meinung zu Barbenheimer haben? Wie sieht es aus mit den Kardashians? Wo genau ist die Grenze zwischen dem, was irrelevant ist und dem, zu dem ich mir eine Meinung bilden muss?
Oder ist es der Konsum? Muss ich, wenn ich Barbenheimer schaue, eine Meinung dazu bilden, wie woke/unwoke das doch ist? Wenn das der Anspruch ist, dann werden euch sehr, sehr viele Menschen bitter enttäuschen - inklusive ihr selbst.
Es geht explizit nicht darum, dass das Thema unangenehm ist, ich empfinde keine Loyalität gegenüber Lindemann. Wenn er schuldig ist soll er in den Knast gehen, wie der Sänger von den Böhsen Onkelz damals auch. Die hör ich trotzdem auch.
Toll für dich, dass dich Sexismus nicht zu beeinflussen scheint. Aber sehr viele andere Menschen haben nicht den Luxus, sich um sowas nicht kümmern zu müssen. Mir ist natürlich bewusst, dass Til Lindemann mich nicht direkt beeinflusst, aber die gesellschaftliche Verhandlung darüber, wie wir miteinander umgehen halt schon. Wenn von Gesetzesgebenden, Gerichten, Medien, etc solche in der breiten Öffentlichkeit verhandelte (sind ja auch sonst in der Öffentlichkeit auftretende Personen) einfach so davonkommen lassen oder ignorieren würden, dann würde das das gesellschaftliche Klima auch negativ beeinflussen. Es waren jahrzehntelange Kämpfe um gleiche Rechte, die so eine gesellschaftliche Verhandlung überhaupt erst möglich gemacht haben.
Aber ja, ist halt dein Privileg sich davon nicht betroffen zu fühlen… :/
Wenn von Gesetzesgebenden, Gerichten, Medien, etc solche in der breiten Öffentlichkeit verhandelte (sind ja auch sonst in der Öffentlichkeit auftretende Personen) einfach so davonkommen lassen oder ignorieren würden, dann würde das das gesellschaftliche Klima auch negativ beeinflussen.
Darauf hat unsere Aufmerksamkeit aber keinen Einfluss. Das ist der Punkt. Die Gesellschaft verhandelt und verurteilt eben nicht, auch wenn das viele zu scheinen glauben. Dafür sind Gesetze da.