Nachdem Teile der BSW-Fraktion im Sächsischen Landtag am Freitagmittag für den AfD-Antrag zur Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses gestimmt haben, reagiert die SPD Sachsen verärgert. Sie hat die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Landesregierung am Freitag unterbrochen. “Nach dem heutigen Plenum besteht interner Klärungsbedarf”, sagte ein Sprecher auf Nachfrage von MDR SACHSEN. Die Vorsitzenden der SPD Sachsen, Kathrin Michel und Henning Homann, sagten zum Abstimmungsverhalten im Landtag: “Der heutige Schulterschluss von AfD und BSW bei der Abstimmung über einen Corona-Untersuchungsausschuss ist eine schwere Belastung für die laufenden Sondierungsgespräche. Die SPD wird deshalb bis zu einer Klärung der Spitzen die Verhandlungen in den Arbeitsgruppen aussetzen.”

Die SPD stößt sich daran, dass die BSW-Fraktion aus ihrer Sicht auch “zu einer inhaltlichen Unterstützung eines populistischen Antrags einer gesichert rechtsextremen Partei entschieden” habe. “Das ist fatal”, sagten Michel und Homann.

CDU und SPD wollen anderen Weg der Corona-Aufarbeitung

CDU und SPD wollen zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie einen anderen Weg gehen. Statt eines nichtöffentlichen Untersuchungsausschusses wollen die beiden Verhandlungspartner in den Sondierungen einen Antrag für eine Enquete-Kommission stellen. Eine Enquete-Kommission könne Wissenschaftler und Bürger einbeziehen, weitere sich ergebende Themen bearbeiten und ihre Arbeit öffentlich machen, argumentierte die SPD am Freitag. Über den Antrag zur Enquete-Kommission wird der Landtag aber erst später beraten.

BSW ruft SPD zurück an den Verhandlungstisch

Der BSW-Landes- und Fraktionsvorsitzenden in Sachsen, Sabine Zimmermann, kritisierte die Unterbrechung. “Wir wollten uns gerade in der Arbeitsgruppe zu Gesundheit und Soziales mit den Vertretern der CDU und SPD treffen, um für Sachsens Gesundheitssystem die richtigen Weichen zu stellen, da erklärte die SPD die Sondierungsgespräche auf einmal für unterbrochen.” Sie forderte die SPD dazu auf, “schleunigst an den Verhandlungstisch zurückzukehren”.

Sondierungen begannen diese Woche

Die Sondierungsgspräche hatten in dieser Woche am Dienstag begonnen. Zuvor trafen sich CDU, SPD und BSW zu mehreren Kennenlerngesprächen auf dem Weg zur sogenannten Brombeer-Koalition gemacht.

  • Tarogar@feddit.org
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    29 days ago

    Linksextreme und rechtsextreme wollen Untersuchungsausschuss hinter verschlossener türe anstatt die öffentlichkeit da mit einzubeziehen. Wie kann das nur sein… Doch nicht etwa weil sie sich erhoffen das sie dann dort rein schreiben können was ihnen passt anstatt der Fakten. Kann ich nicht nachvollziehen.

      • woelkchen@lemmy.world
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        29 days ago

        Das BSW ist echt nicht linksextrem. Das BSW ist extrem populistisch.

        Rot lackierte Faschisten sind das.

          • woelkchen@lemmy.world
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            28 days ago

            Nein. BSW will Ausländer abschieben und verfolgt andere politische Ziele aus dem rechtsradikalen Lager wie man an gleich lautenden Zielen zur AfD sehen kann, gibt dem Ganzen mit links klingenden Parolen bloß einen linken Anstrich. Das S für Sozialistisch in NSDAP war genau so eine pseudolinke Plattitüde, einfach weil die Slogans damals vor Machtübernahme populär waren. BSW und AfD stehen politisch auf einer Linie und unterscheiden sich nur bei oberflächlichen Kleinigkeiten. So stehen auch beide voll und ganz hinter dem völkischen Rassisten Putin.

            Was soll ich da Haare spalten und die in eine andere Schublade packen als die AfD?

    • datendefekt@lemmy.ml
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      29 days ago

      Was genau versprechen die sich von einem Untersuchungsausschuss? Welche rechtlichen Konsequenzen könnten daraus entstehen für Drosten & co? Ich vermute, dass es in erste Linie reine Stimmungsmache ist.