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Der Entwurf sieht vor, dass Balkon-Photovoltaikanlagen möglichst unkompliziert in Betrieb genommen werden können. Bisher ist es so: Wer ein Balkonkraftwerk installieren will, muss das beim Netzbetreiber anmelden. Außerdem braucht es bis jetzt einen sogenannten Zweirichtungszähler. Beides soll wegfallen.
Künftig soll man das Balkonkraftwerk nur noch in einer Datenbank eintragen. Übergangsweise können auch die alten nicht-digitalen Stromzähler weiterverwendet werden, die sich dann einfach rückwärts drehen, wenn Strom vom Balkon ins Netz eingespeist wird. Bisher darf jeder mit einer kleinen Solaranlage 600 Watt Strom produzieren - diese Grenze soll angehoben werden auf bis zu maximal 800 Watt.
Die Bundesländer können dem Ausbau zudem einen Riegel vorschieben, wenn bereits ein bestimmter Anteil durch Photovoltaikanlagen genutzt wird.
Ich weiss ja nicht, ob es nach der Erfahrung mit den Abstandsregeln für Windräder wirklich eine gute Idee ist, den Bundesländern Instrumente zur Verhinderung erneuerbarer Energien an die Hand zu geben.
Da hast Du recht. Hoffentlich ist der “bestimmte Anteil” so groß, dass man mit Verhinderungsversuchen nichts mehr kaputtmachen kann.
Ich vermute wir Diskutieren hier in 2 Jahren, weshalb in Bayern und BW in diesen zwei Jahren so wenige Photovoltaik-Anlagen gebaut wurden.
Statista - Installierte Photovoltaik Leistung nach Bundesland
Ich hoffe dort wird in diesen Jahren verstärkt an Windkraft gearbeitet.
Die Statistik darf man nur mit Premium anschauen.
Installierte Leistung der Photovoltaikanlagen in Deutschland nach Bundesland im Jahr 2021 (in Megawattpeak)
Währenddessen beginnt unser Kreis damit ein Regelwerk auszuarbeiten, das die optischen Aspekte einer (Balkon)-Photovoltaikanlage regulieren soll, damit ein einheitliches Ortsbild gesichert werden kann…
Zum Hinweis: in Italien wird an ziegelsteinen mit der Technologie gearbeitet. Damit die alten Häuser ihren Charme nicht verlieren und trotzdem modernisiert werden können.
Möglichkeiten gibbet
Solange das vom BauGB gedeckt ist, darf der Kreis noch so viele Regularien aufstellen, wie die lustig sind. Davon abgesehen wäre mir neu, dass das LRA einfach neue Regeln aufstellen darf, die sich offensichtlich mit optischen Sachen beschäftigen, die über die Einfügung hinaus gehen, und die von der aktuellen Version des BauGB gedeckt sind, außerdem keiner Baugenehmigung bedürfen und auch konträr zu Landes- und Bundesinteressen sind. Der Anwalt und der Verwaltungsgerichtshof freut sich.
Edit: Sicher, dass es der Kreis und nicht deine Kommune ist? Aber dort gilt das gleiche: da du keine Baugenehmigung für PV benötigst, dürfen die noch so viel festlegen, wie sie wollen. Wie schon gesagt: der Anwalt freut sich, sollte da was kommen.
Ja und? Ist doch sinnvoll? Wenn jetzt jeder anfängt Vogelwild seine Paneele an den Balkon zu klatschen sieht es halt potentiell super hässlich aus. Und Ästhetik ist auch ein Wohlfühlfaktor. Vor allem weil so Technik ja super unnatürlich aussieht. Also finde ich sogar sehr gut wenn sich da vorzeitig mit beschäftigt wird als das im Nachhinein alle es wieder ändern müssen weil es einfach wirklich den Außenbereich verschandelt.
Und du meinst das ist dann unschön neben den ganzen natürlich aussehenden Häusern, Autos und Straßen?
Ja Autos auch raus aus den innenstadten! Wo hab ich gesagt dass andere Dinge nicht auch unnatürlich sein können. Aber Solarzellen sehen halt besonders technisch und unnatürlich aus und haben das Potential mit Kabeln und Elektroboxen super hässlich auszusehen. Wenn da einfach jeder macht was er will. Da gibt’s dann sicher so Spezialisten die das dann auf ne Sperrholzplatte schrauben und total schief am Balkon befestigen
Die müssen so befestigt werden, dass sie bei Sturm niemanden um die Ohren fliegen, deswegen geht das eh nicht, dass die kreuz und quer auf Sperrholzplatten geschraubt werden. Auch bei Kabeln gibt’s da nicht viel Spielraum für Chaos, sind halt mehrere Module und die müssen irgendwo mit einem Kabel in eine Steckdose.
Wir können einfach nicht drauf warten, bis da auch der letzte CDUler keine Bedenken mehr hat. Irgendwer meckert halt immer.
Was Autos in Innenstädten angeht stimme ich vollkommen zu.
Keine Ahnung aber hast du eins Zuhause? Mein Vater bastelt sehr gerne mit sowas rum. Und bei ihm ist das halt Realität, dass das ganze bisschen hàsslich angebracht sind und auf dem Balkon steht ein Haufen Technik rum. Wenn ich mir vorstelle alle meine Nachbarn in der Innenstadt würden das so befestigen würde ich die Krise bekommen. Aber natürlich ist es mir lieber keine Regeln als nicht einhaltbare. Aber das man darüber nachdenkt finde ich eben nicht erstmal grundsätzlich falsch
Hab dafür leider im Moment keine Möglichkeit, aber bin interessiert am Thema.
Dass die Teile ordentlich befestigt sind halte ich für wichtiger als das Stadtbild, denke da solltest du deinem Vater dann auf jeden Fall reinreden wenns soweit ist. Kannst du beim Erscheinungsbild natürlich auch gerne machen, insgesamt halte ich das nicht für ein großes Problem.
Wo ist die Regel, wie oft man seine Fassade neu zu streichen hat? Weil, sieht ja schlimm aus, so angelaufene, runtergekommene Buden…
Weiß nicht wo die ist. Aber ja ich fände es auch cool wenn Leute ihre Häuser nicht total herunterkommen lassen. Denn so aussenfarbe schützt ja auch die Bausubstanz, was nicht besonders nachhaltig ist wenn man einfach Häuser herunterkommen lässt. Aber natürlich kostet so ein Haus streichen halt eher so Richtung 5 stellig. Während ein paar Regeln aufzustellen, dass man doch bitte die Paneele hübsch befestigen soll und nicht Kreuz und quer mit irgendwelchem diy Holzkonstruktionen einfach deutlich weniger Geld kostet.
Die DIY Konstruktion wäre unter/hinter den Paneelen und gar nicht zu sehen.
Dass es darauf am Ende nicht rausläuft, sondern wahrscheinlich eher auf “in dieser Straße keine Balkonkraftwerk wegen sIeDlUnGsChArAkTeR” sollte aber auch klar sein.
Äquivalente Regelungen zu Satellitenschüsseln, Wäscheständern, Blumenkästen, Leergutstapeln auf Balkonen wo/wann?
Äquivalente Regelungen zu Satellitenschüsseln, Wäscheständern, Blumenkästen, Leergutstapeln auf Balkonen wo/wann?
in den USA! Ich wurde gemahnt als ich einen Wäscheständer auf dem Balkon benutzt habe, weil sowas nur arme Leute tun und das reduziert das Immobilienwert. Stattdessen müsste ich den elektrischen Trockner nutzen. Während es draußen so gute 34 Grad heiß war.
Weiß jemand, ob auch ein “Recht auf Balkonkraftwerk” analog zu Wallboxen mit dabei ist? Das fände ich nämlich am allerwichtigsten, Vermieter, WEGen und Hausverwaltung sind da doch oft die größere Hürde.
Ein Update von https://feddit.de/post/3383520 bzw. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/balkonkraftwerke-100.html vom 13.09.2023:
Die Bundesregierung will die Installation von sogenannten Balkonkraftwerken erleichtern und hat dafür Änderungen im Miet- und Wohnungseigentümerrecht beschlossen. Damit sollen Menschen ohne ein eigenes Haus künftig leichter eine kleine Solaranlage auf dem Balkon ihrer Wohnung anbringen können.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Stromerzeugung durch Steckersolargeräte in den Katalog der sogenannten privilegierten Maßnahmen aufgenommen wird. Das sind bauliche Veränderungen, die von Vermietern und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) nicht einfach blockiert werden können. Bislang gehören zu diesem Katalog der Umbau für Barrierefreiheit, E-Mobilität, Einbruchschutz und Telekommunikation.
Schau doch mal bitte in den Entwurf. Dort wird kurz & knapp zusammengefasst, was alles geplant ist. Ich konnte jetzt kein “Recht auf Balkonkraftwerk” ableiten, aber vielleicht findest Du etwas passendes?
Übergangsweise können auch die alten nicht-digitalen Stromzähler weiterverwendet werden, die sich dann einfach rückwärts drehen, wenn Strom vom Balkon ins Netz eingespeist wird.
Warte der darf/kann sich rückwärts drehen? Also mit der Regelung würde ich praktisch wenn ich gerade mehr habe als ich verbrauche nicht nur irgendwelche einspeisevergütungen kriegen sondern effektiv meinen eigenen Strompreis?
Zum anderen wird die sogenannte Duldungspflicht bemängelt. Nach der müssen Grundstückseigentümer oder forst- und landwirtschaftliche Pächter die Betreiber einer Solaranlage auf ihr Grundstück lassen, um etwa Anschlussleitungen zu verlegen oder zu warten. Der Deutsche Bauernverband hält das für “verfassungsrechtlich fragwürdig”. Das käme einer “entschädigungslosen Enteignung” gleich, argumentierte er nach Bekanntwerden der Pläne.
Den Abschnitt verstehe ich nicht, kann mir den jemand erläutern? Ich meine wenn der Bauernverband deswegen meckert, muss es wohl was Gutes sein… Aber wieso sprechen die von Enteignung wenn die jemanden auf ihren Flächen ne Großanlage hinstellt (wohl ziemlich sicher mit Pachtvertrag) und die dann auch da hin wollen um daran zu arbeiten?
Zum ersten Frageblock: Meines Erachtens nach ein klares JA :) (deshalb wurde die Möglichkeit des Rücklaufens in Deutschland ja so energisch von xy-Lobby bekämpft und sofort mit Maximalstraftat “Steuerhinterziehung” gedroht)
Zur zweiten Frage: Kann ich leider auch nur raten, aber könnte mir vorstellen, dass Leitungen zu einer PV-Anlage im Grünen durch ein Grundstück, dessen Eigentümer nicht vom “Solarpark” profitiert, gezogen werden müssen.
Enteignung? Vielleicht etwas übertrieben. Pacht und Mietverträge bewegen sich jedoch meist in einem Nutzungsrahmen. Photovoltaik wurde ich nicht zu einer landwirtschaftlichen Nutzung zählen. Wir haben selbst eine größere Wiese im Off und keinen Hof mehr. Diese ist als Futterwiese für den obligatorischen Euro dem bekannten Exnachbar als verpachtet. Eine andere Nutzung würde diesen Pachtvertrag definitiv beenden.
Gefährliches Halbwissen, das später jemand korrigieren wird: Es geht in der Begründung nicht um die Errichtung der Solaranlage auf dem Grundstück des Landwirtes sondern um die Leitungen, die durch das Grundstück des Landwirtes gelegt werden. Das kann wohl über ein Leitungsrecht im Grundbuch oder über eine Baulast geregelt werden. Beides dürfte den Wert des Grundstückes mindern.
Warte der darf/kann sich rückwärts drehen?
Nein. Alle mechanische Drehstromzähler sind so gebaut (mittels einer Ratsche) dass die nicht rückwärts drehen können.
Das stimmt so nicht, es gibt durchaus noch viele ältere mechanische (Ferraris-) Zähler die rückwärts laufen können. Die mit Sperre sind mit einem entsprechenden “Krallensymbol” gekennzeichnet.
Die müssen sehr selten sein, ich habe keine einzige in meinem Leben gesehen.
Du hast noch nie einen mechanischen Zähler ohne Rücklaufsperrensymbol gesehen? So einen noch nie?
Hab tatsächlich noch einen ohne Rücklaufsperre verbaut =D
Tatsächlich. Rücklaufsperrsymbol war immer drauf.
Hat das Papa Lindner denn denn schon abgesegnet? Was sollen denn die kleinen, mittelständigen Konzerne der Energieversorgung machen??? Die haben auch Hunger!11!!11
Das ist einfach nur Bürokratieabbau. Da hat die FDP bislang immer zugestimmt und es gab vorher schon einiges an anderen Gesetzen, welche Bürokratie für größere Wind und Solarprojekte abgebaut haben. Die hat die FDP auch bislang ohne Probleme unterstützt.
Ich habe jetzt nur die Überschrift gelesen und habe verstanden dass Lindner oder Scholz auf mein Dach klettern oder mir beim Aufhängen der Panels helfen.
Und der Habeck geht währenddessen in den Keller und nimmt meine Gasheizung mit??
Psst. Bring den bitte nicht auch noch auf Ideen. Aktuell ist wohl der Bauernverband dagegen, also nicht gegen Balkonkraftwerke, sondern gegen einige Passagen zum PV-Ausbau auf der Fläche. Es reicht schon, was CSU und Aiwanger als “Argumente” dagegen fabulieren werden.
Ich hatte erst “Ballonkraftwerke” gelesen und mich schon auf Steampunk gefreut.
Zähler zurückdrehen lassen wird legal? Geilo.
Was ich daran nicht ausführlich genug finde: Da steht “übergangsweise”. Wie lange denn und was wenn mein Netzbetreiber mir nach der erlaubten Übergangszeit immernoch keinen Stromzähler geben will? Dann muss ich die Anlage wieder vom Netz nehmen? Da melde ich dann doch lieber gar nicht erst an.
Wenn du das mit maximal 600 Watt Einspeisung schaffst: Gönn dir!
Das ist durchaus möglich, aber wichtiger diese kleine Korrektur: Das neue Paket möchte auf 800 Watt aufbohren. Es sind wirklich viele Verbesserungen und Vereinfachungen geplant.
Wie viel KWp darf man eigentlich installiert haben? Hatte Mal einen Entwurf gesehen, bei dem das begrenzt wurde. Ist das noch immer so?
Afaik weiterhin unbegrenzt KWp. Du kannst dir also tausende KWp installieren, solange du das alles durch einen 600 (bald 800) Watt Wechselrichter presst. Bekommst dann eben viel öfter die maximalen Watt. Und wenn du doch irgendwann mehr anmelden willst hast du die Panele schon auf dem Dach.
Bisschen Of Topic: Könnt ihr eine Recource für Informationen zu Balkonkraftwerken empfehlen? also Kaufempfehlungen, Dinge die zu beachten sind etc. Habe einen Balkon mit außenliegender Steckdose die nicht genutzt wird…
Tatsächlich mydealz lol
Oder auch hier: https://www.photovoltaikforum.com/board/156-pv-anlage-ohne-eeg/
Folge einfach @balkonsolar@freiburg.social oder https://balkon.solar Ü
Und was ist mit dem tollen Wieland-Stecker?
Der Stecker wird meines Wissens nach im Entwurf Solarpaket I nicht erwähnt. Ob es neuere Fassungen des Entwurfs gibt, weiß ich nicht. Vielleicht ist die Steckerart ja außerhalb der Kompetenz der Gesetzgebung, also eher etwas für die VDE Kremien?
Ein Update von https://feddit.de/post/3383520 bzw. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/balkonkraftwerke-100.html vom 13.09.2023:
[…]
Außerdem sollen weniger Angaben verlangt werden im sogenannten Marktstammdatenregister, in dem Anlagen zur Gas- und Stromerzeugung registriert sind. Balkonkraftwerke sollen in Zukunft zudem mit einem Schuko-Stecker angeboten werden, der in haushaltsübliche Steckdosen passt.
Mega geil! Dann hol ich mir demnächst eine. mit dem rückwertslaufen haben die sich ruckzuck selbst finanziert.
Ansich geht das schon länger so je nach Netzbetreiber. Hab meines mit 600W seit Februar am Laufen, auch angemeldet. Im September wird der Zähler getauscht und lief im Sommer brav rückwärts. Die haben einfach keine Zähler und/oder Monteure… Sobald du dich nach der neuen Regelung in die “Datenbank” einträgst, tauschen die dir den Zähler auch schnellstmöglich. Das wirklich Positive sind die 800W, so kann man halbwegs effektiv ein Panel Süd-West und eines Süd-Ost ausrichten.
Hier noch ein witziger Trick: Du kannst auch noch mehr Balkonkraftwerke benutzen. Der Trick ist es immer nur soviele ins Netz einspeisen zu lassen, dass die 800W nicht überschritten werden. Die anderen können Batterien aufladen, welche du dann Nachts einspeist :P Musst nur hoffen, dass die Netzbetreibenden sich nicht irgendwann fragen, warum deine PV Nachts Strom einspeisen xD
Nur wirds mit Akkus nicht mehr wirtschaftlich. Meine Panels haben jeweils 375W, der Wechselrichter kann max. 600W und überm Sommer wurde jetzt täglich im Schnitt 2,5 kWh produziert. Sagen wir mal pessimistisch ich spare mir 150€ im jahr Strom. Der Anschaffungspreis lag bei 410€, also sind die Dinger nach 3 Jahren abbezahlt… Natürlich muss man den Strom dann halt auch selbst verbrauchen mit den neuen Zählern - daher werde ich die Panel auch SO/W ausrichten ab Zählerwechsel.
gute entscheidung :)