Jäger haben 2021 130 Leute erschossen - in Deutschland.
Wölfe haben Europaweit in den letzten 40 Jahren keinen einzigen Menschen erlegt.
Offensichtlich sind Wölfe ein Problem.
Was ist deine Quelle für die 130 Toten? Das ist sowas von falsch. Google sagt 0 tödliche Jagdunfälle in 2021.
Die Zahl halte ich auch für falsch. Obwohl ich in dem Kontext nicht lese, dass es sich dabei (nur) um Jagdunfälle handeln soll. Meiner Ansicht nach soll damit (also das Meme, dass OP erwähnt hat) gerade auf den tödlichen Schusswaffengebrauch von Menschen angespielt werden, die als Jäger “freien Zugang” zu Waffen haben und diese nicht zur Jagd benutzen. Dazu habe ich in der Kriminalstatistik allerdings keine Aufteilung gefunden.
Ich hab die Zahl von einem Meme. Von “Jagdunfällen” habe ich aber tatsächlich nicht gesprochen. Mir fällt jetzt, ohne direkt in due Quellenrecherche einzugreifen, der “Fall Kusel” ein.
Wurde tatsächlich schon widerlegt, wobei die Zahl der tödlichen Jagdunfälle wohl trotzdem größer ist.
Gab zu dem Thema Wolf aber einen recht interessanten, wenn auch kurz gehaltenen, Podcast von GEO aus der Reihe Kettenreaktion.
Für alle die schnell die Zahl suchen:
Der Deutsche Jagdverband erhebt selbst Daten zu Jagdunfällen. […]
Seit dem Jahr 2000 habe es demnach 65 tödliche Unfälle mit Jagdwaffen gegeben.Artikel von 24. Juni 2021
Ich hab die Zahl von einem Meme.
Ehre, wem Ehre gebührt; diese Quellenangabe ist immer noch besser als das, was sich in den wissenschaftlichen Arbeiten mancher deutscher Spitzenpolitiker findet.
Auch der Fall beim Mayweilerhof ist nicht dass woran man denkt wenn es um Jagdunfälle geht.
Jäger haben 2021 130 Leute erschossen - in Deutschland.
Da muss einem doch beim Schreiben auffallen, dass die Zahl nicht ganz stimmen kann.
Ein treffenderer Vergleich wäre vielleicht gewesen. Die Gefahr, die von Wölfen ausgeht, mit der von Hunden in unserer Gesellschaft zu vergleichen. Wie viele Beißattacken, tödliche Angriffe von Hunden gibt es in Deutschland? Hab dazu keine Zahlen im Kopf, aber soviel ich weiß, sind die Zahlen nicht gerade niedrig. Auch hier wird der Wolf gefährlicher dargestellt, als er tatsächlich ist. Am Ende geht es doch eher wieder um wirtschaftliche Interessen, weil eben vermehrt z.B. Schafe oder Wild gerissen werden (obwohl da ein Ausgleich normalerweise gezahlt wird). Frage ist oft auch, ob das letztendlich nicht auch teilweise wilde Hunde waren.
Die Gefährlichkeit ist wieder nur ein vorgeschobener Grund um Stimmung gegen den Wolf zu machen. Komischerweise isr die Afd bei so etwas immer vorne in der ersten Reihe. Das Ministerin Lenke dabei mitmacht, enttäuscht mich etwas.
Da geh ich ja bei allem mit - aber die Zahl ist offensichtlich Schwachsinn.
Ich glaube bei den wirtschaftlichen Interessen spielt Tourismus auch eine Rolle, vielleicht sogar eine größere als die paar Nutztiere die gerissen werden. Der Wolf, der erschossen werden muss, weil er hilflose Schafe gerissen hat gibt ein besseres Bild als der Wolf, der erschossen wird, obwohl er einfach nur in seinem natürlichen Lebensraum existiert, aber zu vielen Leuten Angst macht, die durch seinen Lebensraum wandern wollen.
Es gibt aber auch sehr viel weniger Wölfe. Zum einen ist das wichtig, weil wir uns entscheiden müssen ob wir das Risiko pro Vierbeiner oder pro Land berechnen wollen. Zum anderen heißt das auch, dass wir schlichtweg nicht genau wissen, welche Gefahr von einer größeren Wolfspopulation (die wir jetzt wieder bekommen werden) ausgeht. Wir können nur Daten aus anderen Kontinenten (mit entsprechend anderen Wölfen) oder anderen Jahrhunderten (mit entsprechend anderer Lebensweise und fragwürdigen Quellen) nutzen.
Z.B. hatte Frankreich laut wikipedia historisch etwa 10 tödliche Wolfsattacken pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland hat derzeit im Schnitt gut drei tödliche Hundeattacken pro Jahr (Hunde sind also ungefährlicher als Menschen).
Was man daraus ablesen soll, ist eine andere Frage.
Schau aber mal die Hunde-Beißattacken, als ob das so viel ungefährlich ist.
Schau aber mal die Hunde-Beißattacken, als ob das so viel ungefährlich ist.
Habe doch oben geschrieben. Es gibt in etwa drei tödliche pro Jahr. Bei 10 Millionen Hunden. Also etwa 0,3 Tötungen pro Million hunde. Zum Vergleich: Es gibt etwa 9 Tötungen pro Million Menschen (ohne Unfälle).
In Deutschland gibt es pro Jahr 30 000 bis 50 000 Bissverletzungen durch Tiere. Laut einer Studie der Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité (2015) werden davon 60 bis 80 Prozent durch Hunde und 20 bis 30 Prozent durch Katzen verursacht. Ich frag ja nur, wenn davon nur 5-10% schwere Verletzungen sind. Muss ja nicht unbedingt tödlich sein um damit sein Leben lang “Spaß” zu haben. Viel wird darüber jedenfalls nicht berichtet. Nur über den bösen Wolf, der theoretisch gefährlich werden könnte.
Solche Zahlen sind leider nicht sehr aussagekräftig, weil da alles von einem Kratzer bis zu abgebissenen Gliedmaßen drin ist.
Deshalb nutze ich die Zahl der Todesopfer als Referenz. Da sind Auswirkungen nämlich eindeutig und es gibt nur eine kleine Dunkelziffer. Davon ausgehend kann man dann abschätzen, dass die Zahl der Verletzen noch einmal deutlich größer sein dürfte.
Aber deine Zahlen machen es durchaus plausibel, dass das Problem nicht sonderlich groß ist. Hund begehen demnach deutlich seltener Körperverletzungen als Menschen. Außerdem ist natürlich relevant, dass es in den vielen (den meisten?) Fällen die Halter treffen dürfte.
Worauf ich hinaus will, ist dass ein Wolf in der langfristigen Statistik mit ziemlicher Sicherheit Größenordnungen mehr Schaden anrichtet als ein Hund. Wenn wir die Kosten für Bauern einrechen ist das bereits jetzt der Fall. Überschlagsmäßig bekomme ich hier vielleicht 10-100 Euro pro Hund und Jahr (man kann Menschenleben umrechnen, sorry zu viel mit BWLern zu tun gehabt). Bei Wölfen ist es ca. 10 000 Euro pro Tier (im Wesentlich sind das die Kosten für Präventionsmaßnahmen).
Nur gibt es Deutschland auch etwa 15 000 mal mehr mehr Hunde als Wölfe. Die Frage ist also, ob man diese Rechnung für sinnvoll hält. Muss man wirklich nicht. Aber es ist eine Möglichkeit die Probleme zu quantisieren.
@letmesleep @Leobm Stimmt, aber das Wort “historisch” sollte hier nicht überlesen werden - das galt bis 1918.
130 ist vermutlich eher die Zahl der insgesamt in Deutschland durch Schusswaffen zu Tode gekommenen Personen. Das würde vom Größenverhältnis jedenfalls ungefähr passen (Wikipedia). Ich bezweifle stark, dass jeder einzelne Todesschütze Jäger war.
Edit: Selbst die Webseite „www.abschaffung-der-jagd.de“, welche wohl sicher nicht ganz unvoreingenommen an die Sache herangeht und die Jagdverbände und Nachrichten beschuldigt, Zahlen kleinzureden, spricht selbst von 20-40 Todesfällen je nach Jahr (tödliche Jagdunfälle, Selbstmorde und Morde).
Hatte sie auch ein Pony?
Uschi rotiert in Brüssel
Absurd.
Hab erst Wolfsabschlüsse gelesen und war leicht verwirrt.
deleted by creator
War doch lustig Ü
Finde ich das persönlich gut, dass Wölfe (oder Wildtiere allgemein) erschossen werden? Ganz bestimmt nicht. Kann ich mir allerdings auch Szenarien ausmalen, in denen das leider notwendig ist? Leider ja. Und ich mein jetzt nicht so was wie wir müssen Hirsche und Rehe jagen um Wälder zu schützen (weil das haben wir uns mit dem Vertreiben von Fressfeinden selber eingebrockt).
Wenn ich dann aber lese, dass Wolfsabschüsse “vermehrt” eingesetzt werden sollen bekomme ich dann schon schlechte Laune und es fällt mir schwer da nicht sofort wieder die Agrarlobby hinter zu riechen.
Ansonsten klingt das ja eigentlich sehr vernünftig was in dem Artikel von ihr zitiert wird.
Ich war nach ser Überschrift auch erst empört, die Motivation und Argumentation von Frau Lemke kann ich aber nachvollziehen. Wir gewinnen für den Wolfsschutz im Besonderen und Naturschutz im Allgemeinen nichts, wenn die erhitzten Gemüter (so irrational das auch ist) von AfD und CDU Demagogen weiter angeheizt werden und illegale Abschüsse stattfinden und von der örtlichen Bevölkerung gedeckt werden.
Wenn hier ein politischer Kompromiss möglich ist und die Akzeptanz des Wolfsschutzes insgesamt verbessert, ist mehr gewonnen, als mit verhärteten Fronten.
Ob sich dadurch etwas verbessert muss allerdings auch überprüft werden, und notfalls wieder gegengesteuert werden.
Die Ängste teilweise völlig übertrieben und verfrüht, aber leider nicht komplett irrational.
Die Idee, dass historische Ängste vor Wölfen Unfug gewesen seien, war am Ende des 20. Jahrhunderts sehr beliebt, aber leider stimmt sie wohl nicht. Im letzten Jahrtausend sind schon ziemlich viele Menschen von Wölfen getötet worden und es gab in Nordamerika und Asien in den letzten Jahren auch wieder einige Fälle. In gewisser Hinsicht haben wir hier also das Präventionsparadox: Dadurch, dass Wölfe so stark gejagt wurden, stellten sie keine Gefahr mehr da und deshalb halten Menschen die Prävention für unnötig.
Insofern finde ich Frau Lemkes Ansatz richtig. Ich möchte nicht, dass wir einen Fall wie in Italien bekommen, wo ein konsequenter Abschuss von Problemraubtieren (da vor einer Bärin) ein Menschenleben gerettet hätte. Das schöne ist ja, dass Wölfe sich in Deutschland sehr schnell vermehren. Deshalb stellen solche Abschüsse kein Problem für den Bestand dar.
Absolut unverständlich. Wölfe sind wunderbare Tiere und die Gefahr für Menschen ist minimal.
Außerdem sind sie eigentlich ein wichtiger Teil des Ökosystems. Die Jagdkultur in Deutschland geht definitiv zu weit.
@FriendOfFalcons Nicht nur da. @Temperche
Darf ich fragen welche Rolle du dem Wolf in deutschen Ökosystemen zurechnest?
Sehr viele Waldschäden werden durch Rehe verursacht. Davon gibt es viel zu viele, damit die Herrschaften mit den fetten SUVs was zum abknallen haben. Wölfe regulieren den Bestand auf natürliche Art. Nicht nur durch erbeuten der Rehe sondern weil diese einfach vorsichtiger sein müssen und sich dadurch weniger vermehren.
Davon profitieren die Wälder. Das ist natürlich auch der Grund, warum die Leute mit den fetten SUVs die Wölfe nicht mögen. Und generell verbessert es die Biodiversität in Ökosystemen wenn Apex-Beutegreifer vorhanden sind.
Da stellst du allerdings viele Behauptungen in den Raum die so nicht erwiesen sind oder zum Teil auch eher von dir für deine offensichtliche Agenda zurechtgebogen wurden.
Für Wölfe in Deutschland stehen Rehe oder auch Wildschweine nicht sonderlich auf dem Essensplan. Da gibt es einfachere Wege an Nahrung zu kommen.
Versteh mich nicht falsch, ich bin generell der Meinung es sollte auch für Wölfe hier Raum geben aber Kritiker pauschal als SUV-Fahrer abzustempeln ist der Diskussion abträglich.
Insgesamt halte ich dich aufgrund deiner Polemik und der Dissonanz zwischen deinem Wissen zu dem Thema und dem Selbstbewusstsein mit dem du deine Meinung einbringst für einen dummen Wichser.
Der Deutschlandfunk hatte dazu vor ein paar Wochen einen Politikpodcast, und hmm, es ist alles nicht so einfach.