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    8 months ago

    So funktioniert eine Demokratie nicht. Nur weil die Mehrheit etwas doof findet, kann man es nicht einfach verbieten; nicht mal in der Schule und im Fernsehen. Das Widerspricht nämlich Art. 2 des Grundgesetzes. Für offizielle Texte, wie Gesetze oder ähnliches mag es da möglich sein Regelungen zu treffen, vielleicht auch noch für das Diktat in der Schule. Aber ob das Lehry seinen Schülys gegenüber im Gespräch gendert oder nicht, geht Söder genauso einen Scheißdreck an wie ob das Revierleitery seine Kolleginnen und Kollegen zur morgendlichen Dienstbesprechung bittet, oder seinen Kolleg*innen.

    Und wie kommst Du bitte darauf, dass die Öffentlich-Rechtlichen konsequent alles gendern würden? tagesschau.de, Startseite, erster Satz: “Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben den Weg freigemacht…”., nicht mal von "Regierungschefs und -chefinnen ist die Rede. Ich glaube, ich habe auf der Seite überhaupt noch nie ein gegendertes Wort gesehen. Im Allgemeinen wird das soweit ich weiß den einzelnen Redakteurys und Moderatorys selbst überlassen. Und das ist auch gut so. Sprachverbote sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung sind absoluter Unsinn.

    Sprache ändert sich dadurch, dass wir anders sprechen, nicht dadurch dass die Regierung das beschließt oder verbietet. Und wenn heute 10% der Leute gendern und 90% es ablehnen, dann werden halt 10% der Texte gegendert und 90% nicht. Und wenn dann in einem Jahr ein paar derer die bisher nicht gegendert haben merken, dass das Gendern eine gute Idee ist, werden es vielleicht 15%, und ein Jahr später 20% bis es irgendwann in den allgemeinen Sprachgebrauch übergeht. Oder halt andersrum und das Phänomen verschwindet in ein paar Jahren wieder, aber das hat halt nicht die Regierung zu entscheiden, sondern die Sprechys. In meiner Jugend haben wir das Wort “geil” benutzt, obwohl unsere Eltern (und vermutlich auch eine Mehrheit der Wahlberechtigten) das furchtbar fanden. Aber wir haben uns das nicht verbieten lassen. Heute würde niemand mehr die Nase rümpfen, wenn ich sage “Das ist ein geiles Auto” (also zumindest nicht wegen des “geil”, höchstens wegen des Verbrennungsmotors), das Wort ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Der Begriff “eine Wucht” konnte sich hingegen nicht durchsetzen, und das ganz ohne dass es jemand hätte verbieten müssen.

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        8 months ago

        Nur weil >die Mehrheit etwas doof findet, kann man es nicht einfach verbieten; nicht mal in der Schule und im Fernsehen.

        Du hast „>“ falsch verwendet. Ich nehme mal an, dass du die Aussage umdrehen wolltest und aussagen wolltest das auch eine Gruppe von weniger als der Mehrheit nicht das Recht hat anderen etwas zu verbieten, wo ich dir erst mal zustimme.

        Dann sind sie halt inkonsequent dabei was sie gendern, noch schlimmer

        Wo liest du das? Ich möchte nicht leugnen, dass das passiert. Aber die Grundannahme des Kommentars war doch, dass es den Moderatoren freigestellt wird zu Gendern, wenn sie wollen. Ich sehe hier nicht, warum das automatisch dazu führt, dass manche Worte gegendert werden und andere nicht.

        damit kann man ihnen schließlich framing vorwerfen.

        Ich denke nicht, dass wir etwas tun sollten, nur weil irgendeine laute Minderheit inhaltslose Vorwürfe in den Raum stellt.

        “die da oben” nicht gegendert weil nur weiße hetero cis Männer auf diesen Positionen sind, alles andere gegendert…

        „die da oben“ ist nicht das generische Maskulinum, sondern neutral. Deswegen wird es nicht gegendert.

        Kommst du selbst drauf oder? Und nein, ein ÖR hat sich nach der Mehrheit zu richten da dieser von eben der Mehrheit finanziert wird.

        Sehe ich nicht so. Ich denke der ÖR sollte möglichst neutral und aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Themen besprechen, die in der öffentlichen Wahrnehmung gerade relevant sind.

        aber noch mehr gegen ein zwanghaftes umstellen der Sprache von seiten einer Minderheit

        Wo wird das gemacht? Ich sehe nur Genderverbot hier und Genderverbot dort. Immer wenn ich jemanden frage, wie er darauf kommt ihm würde von einer Minderheit aufgezwungen zu gendern, verweist die Person entweder auf einen Gegenderten Artikel und heult dann rum, dass das ja Unterdrückung ist, wenn er „Studierenden“ statt „Studenten“ lesen muss oder irgendeinen Twitter Post mit drei Likes.

        erst recht nicht wenn sich eben jene Minderheit aufspielen als wären sie was besseres.

        Immerhin gibst du zu, dass auch du von subjektiven Gefühlen in deiner Meinungsbildung beeinflusst bist.

        Was jedoch staatliche Institutionen angeht, ist eine Orientierung nach der Mehrheit eine absolute Notwendigkeit

        Verstehe ich, Texte der Behörden sollten immer das aktuell geläufigen Schriftsystem nutzen.

        Ihr seid die Minderheit.

        Ob jemand in der Mehrheit oder Minderheit ist, ist doch bei einer Diskussion erst mal egal. Progressive Positionen waren und werden anfangs immer in der Minderheit sein. Trotzdem sollte man ihnen wenn man über das Thema spricht Aufmerksamkeit geben, wenn man das nicht macht, betreibt man eine einseitige Berichterstattung. Und das sollte der ÖR ja eben nicht tun.