Penny sorgt ab Montag für einen Preisschock der eigenen Art. Für neun Produkte kassiert das Unternehmen die "wahren Preise". Dabei werden auch verdeckte Kosten wie Umweltverschmutzung berücksichtigt. Ein großes Risiko geht der Discounter einem Experten zufolge mit dem Aufschlag nicht ein.
Dass die veganen Produkte so gut weg kommen, könnte falsch interpretiert werden. Auch dachte ich, Soja zB steht im Verruf, der Regenwald zu gefährden und hat riesige Lieferwege?
Ich fände die Idee gut, käme sie nicht von einem Riesen, der auch bei FIFA und anderen fragwürdigen Vereinen mit spielt. Also nicht mehr, als ein schlauer PR-Streich in mitten von Klimakrise und Krieg.
Dass die veganen Produkte so gut weg kommen, könnte falsch interpretiert werden. Auch dachte ich, Soja zB steht im Verruf, der Regenwald zu gefährden und hat riesige Lieferwege?
Inwiefern falsch interpretiert werden?
Ich dachte, das regenwaldgefährdende Soja ist das, was für die südamerikanische Tierhaltung verwendet wird und dass das Soja im Penny eher aus Europa kommt
Im Sinne von “Werdet alle vegan”, das stößt vielen negativ auf.
Ah, nur für Tiernahrung? Wusste nicht, dass Soja für den Verzehr auch in Europa in ausreichend großem Stil anbaut wird bzw werden kann. Sonderlich belesen bin ich da nicht, ich dachte nur, dass da doch irgendwas war
Was soll man dann deiner Meinung nach machen? Die Wahrheit verschweigen, dass vegane Produkte deutlich umweltfreundlicher sind, weil es manchen negativ aufstößt? Diese Leute kann man doch wahrscheinlich so oder so nicht davon überzeugen, also welchen Schaden richtet man damit an? Immerhin erreicht man so vielleicht Leute, die offen für eine Veränderung in diese Richtung sind.
Auf den meisten Sojaprodukten, die ich kaufe, steht zumindest aus Soja aus Europa. Und selbst wenn was von dem Soja in den Regenwaldgebieten direkt zu Sojaprodukten verarbeitet wird, zum Beispiel für den amerikanischen Markt, ist es immer noch um ein Vielfaches effizienter (und damit umweltfreundlicher), direkt Soja zu essen als tierische Produkte.
Nein, es zu verschweigen und schönen ist keine Option und auch nicht das, was ich vorschlagen würde. Es war nur ein Gedanke, dass das auch so interpretiert werden könnte, dass das geliebte Fleisch jetzt teurer wird, damit man das vegane Angebot kauft.
Ich hoffe, dass Du damit nicht meinst, dass die Rodung des Regenwalds für den Zweck der veganen Ernährung okay ist?
Nein, ich meinte eher, dass noch viel mehr Regenwald gerodet werden würde, wenn die Leute auf Soja aus gerodeten Gebieten verzichten und stattdessen Fleisch essen würden von Tieren, die mit Soja aus gerodeten Gebieten gefüttert werden. Aber das war zugegebenermaßen unklar formuliert. Am besten ist es selbstverständlich auf jeden Fall, gar keinen Regenwald zu roden, da sind wir uns absolut einig.
Ich wollte damit absolut nicht sagen, dass vegane Ernährung der Motor der Roodung ist, da muss ich mich entschuldigen, falls das so ankam. Der Fleischkonsum in der Masse ist in vielerlei Hinsicht ein Klimakiller und auch zunehmend ungesund. Mir kamen beim Lesen eben erst mal riesige Tanker aus Brasilien in den Sinn, die Soja aus dem Regenwald zu uns bringen. Aber wie gesagt, ich bin schlecht informiert und dachte, ich frag einfach in die Runde.
Ich glaube, es gibt da zu viel Schwarz-Weiß-Denken. Es wäre schon ein sehr guter Anfang, den Konsum der Gesellschaft zu reduzieren und bspw. den seltenen Braten mehr zu zelebrieren. Der gleichbleibende Preis könnte hier hingegen als Signal verstanden werden, dass man für Fleisch reich sein oder vegan leben muss.
Der gleichbleibende Preis könnte hier hingegen als Signal verstanden werden, dass man für Fleisch reich sein oder vegan leben muss.
Naja, um Fleisch zu essen und dabei auch für alle damit verursachten Kosten aufzukommen muss man halt eigentlich auch reich sein. Wie hier schon gesagt wurde, die Kosten sind ja trotzdem da, werden halt nur von der Gesellschaft bezahlt (oder werden es in Zukunft werden). Da bin ich jetzt auch nicht grundsätzlich dagegen, aber ein bisschen mehr Bewusstsein dafür, dass es so ist, wäre schon wünschenswert.
So war es nicht gemeint. Dass das veganen Leben deutlich nachhaltiger und zeitgemäßer ist, steht außer Frage. Danke für den Link, die Zahlen kannte ich noch nicht
Im Sinne von “Werdet alle vegan”, das stößt vielen negativ auf.
Klar, wird einigen nicht gefallen - aber die “zusätzlichen” Kosten für die Produkte fallen ja jetzt schon an, sie gehen nur zulasten der Weltgemeinschaft oder von Mutter Erde; und bei pflanzlichen Alternativen sind diese externen Kosten eben deutlich geringer. So kann man zumindest beispielhaft mal sehen, was der eigene Konsum wirklich kostet bzw. wie man etwas ändern könnte.
Das vegane Produkte so gut wegkommen ist objektiv realistisch. Zum einen wird das Soja für das die Regenwälder abgeholzt werden vor allem für die Tierhaltung produziert, zum anderen kommen bei nicht veganen Produkten eben sowohl Subventionen und Schäden für das Anbauen des Futters als auch die für die Tierhaltung selbst. Die negativen Effekte ergänzen sich eben. Für veganes Essen sind weit weniger Schritte nötig.
Natürlich kommt das bei einigen schlecht an, aber wenn wir die Realität verzehren, um bloß nicht anzuecken, dann machen wir was falsch.
Zusätzlich wird das Soja für vegane Produkte mittlerweile größtenteils in Europa angebaut. Aber die meisten Menschen hören nur Soja und denken an Veganismus.
Vielen Dank für den regen Austausch! Ich habe hier sehr reflektierte, sachliche und vor allem faire Rückmeldung erhalten, was ich erst Mal für einen Austausch extrem wichtig halte. Das restliche Stimmungsbild über meine Aussagen spiegelt es umgekehrt durch Voting wieder. Offenbar fühlen sich viele durch meine Fragen angegriffen und es passiert, was passieren musste: Downvote, vermutlich noch der Gedankengang “Scheiß Fleischesser” und das überlegene Gefühl, der eigene Lebensstil ist der einzig Richtige.
Im Übrigen interessant, dass sich die ganze Wut auf die unbelesene Frage gegen das Soja aus dem Regenwald konzentriert, während ich ebenso von Großkonzernen und explizit auch von FIFA geschrieben habe.
Du hast sicherlich recht, dass vegane Menschen öfters recht defensiv auf uninformierte Aussagen zu Fleischkonsum etc reagieren können. Das ist sicherlich in großen Teilen dem negativen gesellschaftlichen Klima geschuldet und es ist halt frustrierend seit Jahren immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten. Das ist ernsthaft nicht böse oder abwertend gemeint. Ich bin einfach nur mega frustriert seit über nem Jahrzehnt von Menschen abgewertet, als peinlich dargestellt oder als Projektionsfläche für deren rissige Doppelmoral genutzt zu werden. Das gleiche gilt für andere Themen genauso. Trans-Sein war mal aufregend für mich, aber jetzt ist es halt Alltag. Da habe ich einfach keinen Bock ständig mit falschen, uninformierten Meinungen zum Trans-Sein aufzuräumen oder mich mit cis Menschen zu unterhalten, die glauben, sie hätten das Recht mich mit Fragen dazu zu löchern und nach “der OP” fragen :/
Das mit der Doppelmoral ist ein guter Punkt. So sehr mich die Menschen hier auch dafür hassen werden - mir ist bewusst, dass der Fleischkonsum beschissen für Mensch und Natur ist, es schmeckt mir aber zu gut, als das ich von jetzt auf gleich den harten Wandel machen möchte. Und ich glaube, damit bin ich gar nicht mal so ein Einzelfall, deshalb denke ich, dass es einen Mittelweg zwischen den Extremen geben sollte. Aber mich als “Mörder” oder anderweitig schlimmer Mensch zu bezeichnen, ist keine Grundlage, aufeinander zu zu gehen.
Bei Deiner Erzählung zum Trans-Sein kann ich nur den Kopf schütteln. Was geht das andere an? Das ist in meinen Augen extrem übergriffig und zeigt in dem Kontext gut, wie verbohrt und eingefahren der Mensch ist. Wenn alle Seiten verhärtet sind, ist es schwierig, eine Lösung zu finden.
Dennoch denke ich, dass sich das nicht so 1:1 gleichsetzen lassen kann. Sexualität geht im “normalen”/legalen und menschenrechtsachtenden Rahmen nur die einzelne Person etwas an, während die Ernährung und die damit einhergehenden Folgen für die Natur doch ein Weltthema ist. Ich möchte damit natürlich in keinster Weise Deine Probleme oder Erfahrungen klein reden. Aber ich möchte auch nicht mit übergriffigen und moralisch schwer fragwürdigen Denk- und Handlunsmustern gleichgestellt werden, nur weil ich die Soja-Produktion nicht verstehe und mich noch gegen das vegane Leben sträube.
Warum ich den Vergleich mit dem Trans-Sein reingebracht habe: Beides, also Cis-Sein und Fleischessen ist das normale in der Gesellschaft und wenn Leute sich abseits dieser Norm begeben (sei es durch geschlechtlich oder ethisch-politisch), dann führt das oft dazu, dass sie anhand dieser Norm bewertet werden. Durch mein Anders-Sein (trans und auch vegan) erfahre ich deshalb immer wieder, wie das Leute dann irritiert und konfrontiert. Und “normale” Menschen haben dann halt die Norm im Rücken, um mich anhand ihr abwerten zu können oder auch einfach als komisch gesehen zu werden.
Was ich mit Doppelmoral meine war, dass mittlerweile viele Menschen verstanden haben, dass Tiere töten und essen etwas problematisches ist. D.h. die Norm hat sich soweit geändert, dass es für eigentlich schlecht gehalten wird. Aber andererseits wird trotzdem wird mehrheitlich trotzdem noch Fleisch gegessen. Das bringt Leute dann in Schwierigkeiten, weil sie sich ja als guter Mensch sehen (wollen), aber auch gleichzeitig gesagt bekommen, dass Tiere essen schlecht ist. Und jedes mal, wenn sie dann auf Menschen wie mich treffen, werden sie wieder damit konfrontiert, dass andere tatsächlich auch “gut” handeln (also vegan sind). Und diesen internen Konflikt entladen sie dann häufig genau an mir, was dazu führt, dass sie sich rechtfertigen, warum sie noch Fleisch essen, aber nur ganz wenig oder nur zum besonderen Anlass oder selber schlachten würden. Es ist wirklich sehr grotesk, wie oft und ungefragt das passiert. Und da ist dann wieder die Ähnlichkeit zum trans-sein: ich werde einfach nur durch meine gesellschaftliche Positioniertheit als außerhalb der Norm gesehen und dann damit konfrontiert. Alleine nur, weil ich so existiere, wie ich das tue.
Ich hab den Vergleich also aufgebracht, um zu erklären, warum viele vegane Menschen sicherlich frustriert sind, mit nicht-veganen Menschen über Ess- und Lebensgewohnheiten zu reden.
Abseits davon: Ich finde es bisschen kniffliger, als nur zu sagen, dass du essen kannst, was du willst und es geht mich nix an. Klar, ökologisch gesehen wäre es tatsächlich vermessen, wenn ich dich jetzt dafür verurteilen würde. Denn ich bin dieses Jahr schon mit dem Flugzeug geflogen und es bringt nichts, wenn sich alle gegenseitig fertig machen. Aber was mich tatsächlich stört, ist, dass wir kollektiv als Gesellschaft Tiere foltern und töten. Und dann ist das schon ein sehr sehr befremdliches Gefühl, dass Menschen, die ich eigentlich schätze oder mir nah sind, dann aber bereit sind, Tiere zu töten und dann zu essen? Das macht mir oft wirklich Bauchschmerzen und entfremdet mich von Menschen. Wahrscheinlich hast du aber recht und ich sollte dich jetzt nicht per se verurteilen, weil du wie wir alle nur im gesellschaftlichen Brei mitschwimmst und die Norm nunmal ist, Fleisch zu essen. Es braucht auch Energie und Mut, aus Normen auszubrechen bzw vielleicht auch bisschen Glück, dass ich alleine durchs Trans- und Autistisch-Sein noch nie in Normen gepasst hab…
nimm die downvotes nicht zu persönlich. da haben eben viele deiner meinung widersprochen, solange es zusätzlich noch austausch gibt ist doch gut. kann verstehen dass es bisschen enttäuschend ist die minuszahl zu sehen, aber am ende macht es doch keinen unterschied und andere deiner kommentare kommen bestimmt besser an
Dass die veganen Produkte so gut weg kommen, könnte falsch interpretiert werden. Auch dachte ich, Soja zB steht im Verruf, der Regenwald zu gefährden und hat riesige Lieferwege?
Ich fände die Idee gut, käme sie nicht von einem Riesen, der auch bei FIFA und anderen fragwürdigen Vereinen mit spielt. Also nicht mehr, als ein schlauer PR-Streich in mitten von Klimakrise und Krieg.
Inwiefern falsch interpretiert werden?
Ich dachte, das regenwaldgefährdende Soja ist das, was für die südamerikanische Tierhaltung verwendet wird und dass das Soja im Penny eher aus Europa kommt
Im Sinne von “Werdet alle vegan”, das stößt vielen negativ auf.
Ah, nur für Tiernahrung? Wusste nicht, dass Soja für den Verzehr auch in Europa in ausreichend großem Stil anbaut wird bzw werden kann. Sonderlich belesen bin ich da nicht, ich dachte nur, dass da doch irgendwas war
Was soll man dann deiner Meinung nach machen? Die Wahrheit verschweigen, dass vegane Produkte deutlich umweltfreundlicher sind, weil es manchen negativ aufstößt? Diese Leute kann man doch wahrscheinlich so oder so nicht davon überzeugen, also welchen Schaden richtet man damit an? Immerhin erreicht man so vielleicht Leute, die offen für eine Veränderung in diese Richtung sind.
Auf den meisten Sojaprodukten, die ich kaufe, steht zumindest aus Soja aus Europa. Und selbst wenn was von dem Soja in den Regenwaldgebieten direkt zu Sojaprodukten verarbeitet wird, zum Beispiel für den amerikanischen Markt, ist es immer noch um ein Vielfaches effizienter (und damit umweltfreundlicher), direkt Soja zu essen als tierische Produkte.
Nein, es zu verschweigen und schönen ist keine Option und auch nicht das, was ich vorschlagen würde. Es war nur ein Gedanke, dass das auch so interpretiert werden könnte, dass das geliebte Fleisch jetzt teurer wird, damit man das vegane Angebot kauft.
Ich hoffe, dass Du damit nicht meinst, dass die Rodung des Regenwalds für den Zweck der veganen Ernährung okay ist?
Noch mal. Wenn du Fleisch kaufst, kaufst du auch Soja.
Nein, ich meinte eher, dass noch viel mehr Regenwald gerodet werden würde, wenn die Leute auf Soja aus gerodeten Gebieten verzichten und stattdessen Fleisch essen würden von Tieren, die mit Soja aus gerodeten Gebieten gefüttert werden. Aber das war zugegebenermaßen unklar formuliert. Am besten ist es selbstverständlich auf jeden Fall, gar keinen Regenwald zu roden, da sind wir uns absolut einig.
Ich wollte damit absolut nicht sagen, dass vegane Ernährung der Motor der Roodung ist, da muss ich mich entschuldigen, falls das so ankam. Der Fleischkonsum in der Masse ist in vielerlei Hinsicht ein Klimakiller und auch zunehmend ungesund. Mir kamen beim Lesen eben erst mal riesige Tanker aus Brasilien in den Sinn, die Soja aus dem Regenwald zu uns bringen. Aber wie gesagt, ich bin schlecht informiert und dachte, ich frag einfach in die Runde.
Ich glaube, es gibt da zu viel Schwarz-Weiß-Denken. Es wäre schon ein sehr guter Anfang, den Konsum der Gesellschaft zu reduzieren und bspw. den seltenen Braten mehr zu zelebrieren. Der gleichbleibende Preis könnte hier hingegen als Signal verstanden werden, dass man für Fleisch reich sein oder vegan leben muss.
Naja, um Fleisch zu essen und dabei auch für alle damit verursachten Kosten aufzukommen muss man halt eigentlich auch reich sein. Wie hier schon gesagt wurde, die Kosten sind ja trotzdem da, werden halt nur von der Gesellschaft bezahlt (oder werden es in Zukunft werden). Da bin ich jetzt auch nicht grundsätzlich dagegen, aber ein bisschen mehr Bewusstsein dafür, dass es so ist, wäre schon wünschenswert.
Es bringt ja nichts, um den heißen Brei zu reden und so zu tun, als wären tierische Produkte Teil einer nachhaltigen Ernährung. Zum Thema Soja als Tierfutter: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/warum-sojawurst-nicht-dem-regenwald-schadet Es werden etwa drei Viertel aller Sojaerträge als Tierfutter eingesetzt.
So war es nicht gemeint. Dass das veganen Leben deutlich nachhaltiger und zeitgemäßer ist, steht außer Frage. Danke für den Link, die Zahlen kannte ich noch nicht
Du brauchst halt keinen sonderlich großen Anbau für “direkten” Verzehr, weil es einfach extrem effizient ist.
Klar, wird einigen nicht gefallen - aber die “zusätzlichen” Kosten für die Produkte fallen ja jetzt schon an, sie gehen nur zulasten der Weltgemeinschaft oder von Mutter Erde; und bei pflanzlichen Alternativen sind diese externen Kosten eben deutlich geringer. So kann man zumindest beispielhaft mal sehen, was der eigene Konsum wirklich kostet bzw. wie man etwas ändern könnte.
Das vegane Produkte so gut wegkommen ist objektiv realistisch. Zum einen wird das Soja für das die Regenwälder abgeholzt werden vor allem für die Tierhaltung produziert, zum anderen kommen bei nicht veganen Produkten eben sowohl Subventionen und Schäden für das Anbauen des Futters als auch die für die Tierhaltung selbst. Die negativen Effekte ergänzen sich eben. Für veganes Essen sind weit weniger Schritte nötig.
Natürlich kommt das bei einigen schlecht an, aber wenn wir die Realität verzehren, um bloß nicht anzuecken, dann machen wir was falsch.
Zusätzlich wird das Soja für vegane Produkte mittlerweile größtenteils in Europa angebaut. Aber die meisten Menschen hören nur Soja und denken an Veganismus.
Vielen Dank für den regen Austausch! Ich habe hier sehr reflektierte, sachliche und vor allem faire Rückmeldung erhalten, was ich erst Mal für einen Austausch extrem wichtig halte. Das restliche Stimmungsbild über meine Aussagen spiegelt es umgekehrt durch Voting wieder. Offenbar fühlen sich viele durch meine Fragen angegriffen und es passiert, was passieren musste: Downvote, vermutlich noch der Gedankengang “Scheiß Fleischesser” und das überlegene Gefühl, der eigene Lebensstil ist der einzig Richtige.
Im Übrigen interessant, dass sich die ganze Wut auf die unbelesene Frage gegen das Soja aus dem Regenwald konzentriert, während ich ebenso von Großkonzernen und explizit auch von FIFA geschrieben habe.
Du hast sicherlich recht, dass vegane Menschen öfters recht defensiv auf uninformierte Aussagen zu Fleischkonsum etc reagieren können. Das ist sicherlich in großen Teilen dem negativen gesellschaftlichen Klima geschuldet und es ist halt frustrierend seit Jahren immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten. Das ist ernsthaft nicht böse oder abwertend gemeint. Ich bin einfach nur mega frustriert seit über nem Jahrzehnt von Menschen abgewertet, als peinlich dargestellt oder als Projektionsfläche für deren rissige Doppelmoral genutzt zu werden. Das gleiche gilt für andere Themen genauso. Trans-Sein war mal aufregend für mich, aber jetzt ist es halt Alltag. Da habe ich einfach keinen Bock ständig mit falschen, uninformierten Meinungen zum Trans-Sein aufzuräumen oder mich mit cis Menschen zu unterhalten, die glauben, sie hätten das Recht mich mit Fragen dazu zu löchern und nach “der OP” fragen :/
Das mit der Doppelmoral ist ein guter Punkt. So sehr mich die Menschen hier auch dafür hassen werden - mir ist bewusst, dass der Fleischkonsum beschissen für Mensch und Natur ist, es schmeckt mir aber zu gut, als das ich von jetzt auf gleich den harten Wandel machen möchte. Und ich glaube, damit bin ich gar nicht mal so ein Einzelfall, deshalb denke ich, dass es einen Mittelweg zwischen den Extremen geben sollte. Aber mich als “Mörder” oder anderweitig schlimmer Mensch zu bezeichnen, ist keine Grundlage, aufeinander zu zu gehen.
Bei Deiner Erzählung zum Trans-Sein kann ich nur den Kopf schütteln. Was geht das andere an? Das ist in meinen Augen extrem übergriffig und zeigt in dem Kontext gut, wie verbohrt und eingefahren der Mensch ist. Wenn alle Seiten verhärtet sind, ist es schwierig, eine Lösung zu finden.
Dennoch denke ich, dass sich das nicht so 1:1 gleichsetzen lassen kann. Sexualität geht im “normalen”/legalen und menschenrechtsachtenden Rahmen nur die einzelne Person etwas an, während die Ernährung und die damit einhergehenden Folgen für die Natur doch ein Weltthema ist. Ich möchte damit natürlich in keinster Weise Deine Probleme oder Erfahrungen klein reden. Aber ich möchte auch nicht mit übergriffigen und moralisch schwer fragwürdigen Denk- und Handlunsmustern gleichgestellt werden, nur weil ich die Soja-Produktion nicht verstehe und mich noch gegen das vegane Leben sträube.
Warum ich den Vergleich mit dem Trans-Sein reingebracht habe: Beides, also Cis-Sein und Fleischessen ist das normale in der Gesellschaft und wenn Leute sich abseits dieser Norm begeben (sei es durch geschlechtlich oder ethisch-politisch), dann führt das oft dazu, dass sie anhand dieser Norm bewertet werden. Durch mein Anders-Sein (trans und auch vegan) erfahre ich deshalb immer wieder, wie das Leute dann irritiert und konfrontiert. Und “normale” Menschen haben dann halt die Norm im Rücken, um mich anhand ihr abwerten zu können oder auch einfach als komisch gesehen zu werden.
Was ich mit Doppelmoral meine war, dass mittlerweile viele Menschen verstanden haben, dass Tiere töten und essen etwas problematisches ist. D.h. die Norm hat sich soweit geändert, dass es für eigentlich schlecht gehalten wird. Aber andererseits wird trotzdem wird mehrheitlich trotzdem noch Fleisch gegessen. Das bringt Leute dann in Schwierigkeiten, weil sie sich ja als guter Mensch sehen (wollen), aber auch gleichzeitig gesagt bekommen, dass Tiere essen schlecht ist. Und jedes mal, wenn sie dann auf Menschen wie mich treffen, werden sie wieder damit konfrontiert, dass andere tatsächlich auch “gut” handeln (also vegan sind). Und diesen internen Konflikt entladen sie dann häufig genau an mir, was dazu führt, dass sie sich rechtfertigen, warum sie noch Fleisch essen, aber nur ganz wenig oder nur zum besonderen Anlass oder selber schlachten würden. Es ist wirklich sehr grotesk, wie oft und ungefragt das passiert. Und da ist dann wieder die Ähnlichkeit zum trans-sein: ich werde einfach nur durch meine gesellschaftliche Positioniertheit als außerhalb der Norm gesehen und dann damit konfrontiert. Alleine nur, weil ich so existiere, wie ich das tue.
Ich hab den Vergleich also aufgebracht, um zu erklären, warum viele vegane Menschen sicherlich frustriert sind, mit nicht-veganen Menschen über Ess- und Lebensgewohnheiten zu reden.
Abseits davon: Ich finde es bisschen kniffliger, als nur zu sagen, dass du essen kannst, was du willst und es geht mich nix an. Klar, ökologisch gesehen wäre es tatsächlich vermessen, wenn ich dich jetzt dafür verurteilen würde. Denn ich bin dieses Jahr schon mit dem Flugzeug geflogen und es bringt nichts, wenn sich alle gegenseitig fertig machen. Aber was mich tatsächlich stört, ist, dass wir kollektiv als Gesellschaft Tiere foltern und töten. Und dann ist das schon ein sehr sehr befremdliches Gefühl, dass Menschen, die ich eigentlich schätze oder mir nah sind, dann aber bereit sind, Tiere zu töten und dann zu essen? Das macht mir oft wirklich Bauchschmerzen und entfremdet mich von Menschen. Wahrscheinlich hast du aber recht und ich sollte dich jetzt nicht per se verurteilen, weil du wie wir alle nur im gesellschaftlichen Brei mitschwimmst und die Norm nunmal ist, Fleisch zu essen. Es braucht auch Energie und Mut, aus Normen auszubrechen bzw vielleicht auch bisschen Glück, dass ich alleine durchs Trans- und Autistisch-Sein noch nie in Normen gepasst hab…
nimm die downvotes nicht zu persönlich. da haben eben viele deiner meinung widersprochen, solange es zusätzlich noch austausch gibt ist doch gut. kann verstehen dass es bisschen enttäuschend ist die minuszahl zu sehen, aber am ende macht es doch keinen unterschied und andere deiner kommentare kommen bestimmt besser an