• Spzi@lemmy.click
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    1 year ago

    Also, der Titel lautet “Lemmy-Entwickler in der Kritik”: es geht weniger um die Software, sondern darum, dass der Entwickler als Admin offenbar zensiert, weil es ihm politisch halt doch gegen den Strich geht (gegen Russland oder China), auf einer Instanz die eigentlich allen offensteht (aber halt seine ist).

    Ich würde gerne zwischen diesen beiden Rollen unterscheiden; Software-Entwickler und Instanz-Admin.

    Da die Vorwürfe sich auf seine Handlungen als Admin beziehen sehe ich erstmal nicht, inwiefern ihn das als Entwickler diskreditiert.

    Natürlich ist denkbar, dass die Grenze zwischen den Rollen verschwimmt (ist ja schließlich auch die selbe Person). Aber genau an der Stelle würde es für mich kritisch werden, nicht vorher.

    Als Entwickler verhält er sich, soweit ich das bisher oberflächlich gesehen habe, sehr neutral und weist explizit auf die Möglichkeit hin, dass andere mit anderer Meinung seine die Software kostenlos nutzen können.

    Und die Vorwürfe gegen ihn als Admin relativiert das auch wieder. Wem’s nicht passt, kann ja einfach zu anderen Admins gehen.

    Dem Risiko, er könne als Entwickler irgendwie rumtanken (mir unklar was das sein sollte, aber nur mal so hypothetisch), begegnen wir vielleicht am besten damit, selbst mehr zu entwickeln. Dann ist er irgendwann nur noch einer von vielen in der Entwicklung.

    • burrito82@feddit.de
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      11
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      1 year ago

      Ich finde deinen Beitrag gut, insbesondere die Unterscheidung der Rollen. Ich finde das Thema momentan sehr spannend, deswegen versuche ich noch ein bisschen einen Gegenpol zu geben. Allgemein versuche ich meist die Kunst vom Künstler zu trennen. Deswegen habe ich mich auch bei lemmy statt kbin registriert, weil mir rust eher zusagt als php.

      [Achtung, ich übertreibe jetzt ganz viel, das Beispiel bitte nicht ernst nehmen] Ich verstehe auch voll den Wunsch die Rollen zu trennen, aber mit genügend Kom­par­ti­men­tie­rung kann man ja auch Stammgast in einer Nazikneipe sein, weil die so ein geiles Schnitzel servieren. Und wenn man dann aufs Maul kriegt kann man ja immer noch woanders hingehen. Ansonsten hat man halt ein paar Nazis finanziert und gut gegessen. [Total übertriebenes unvergleichbares Szenario Ende]

      Insgesamt würde ich sagen, die Diskussion ist einfach angebracht, da er ja als “tankie” aufgefallen ist und die Dinge nun mal durch die Person verknüpft sind. Zudem er und sein Kollege weiterhin die einzigen Maintainer sind und anscheinend von der ursprünglichen Finanzierung zu Spendenfinanzierung übergehen müssen. Wenn ich jetzt an die Entwicklung spenden würde, würde ich damit indirekt wahrscheinlich auch die Lemmygrad Instanz finanzieren. Wüsste ich davon, würde ich das dann vielleicht nicht machen wollen. Das (Gewissens-)Problem hätte ich nicht, wenn er nicht Entwickler und Admin in einer Person wäre.

      Ich will nicht den Anschein erwecken, die Nutzung oder Entwicklung von Lemmy oder Spenden an die Entwicklung verteufeln zu wollen. Ich habe mich halt an dem Kommentar

      Was kümmern mich Gerüchte über die politische Meinung von Maintainern

      gestoßen, da ich das zu oberflächlich finde.

      • FreeLunch@feddit.de
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        7
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        1 year ago

        Ein Problem ist, dass viele seine politische Einstellung nicht kennen und deshalb einfach spenden. Dadurch unterstützen sie unbewusst für sie moralisch fragliche Handlungen.

      • Spzi@lemmy.click
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        1 year ago

        Ja, haste recht. Über das Ausmaß lässt sich diskutieren, aber dass im Prinzip eine Verknüpfung besteht, hast du gezeigt.

        Einerseits und ganz ehrlich ist mir das zu viel, mich da reinzulesen und abzuwägen. Andererseits finde ich die Software und Idee zu gut, um sie einfach den Tankies zu überlassen :)

        Von daher hoffe ich auf eine Lösung fedi style. Das Problem verdünnen durch mehr selbst coden, oder im Extremfall forken, oder einfach kbin nutzen. Vorläufig bleibe ich aber hier, so dramatisch finde ich es nicht.

      • Oliver@lemmy.ca
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        1 year ago

        mit genügend Kom­par­ti­men­tie­rung kann man ja auch Stammgast in einer Nazikneipe sein, weil die so ein geiles Schnitzel servieren

        Der Unterschied ist, dass ich mit dem Kauf des Schnitzels in der Nazikneipe die Existenz der Nazikneipe unterstütze.

        Was hier passiert, entspricht eher der Vorstellung, dass ein Nazi nen lizenzfreien Fusionsreaktor fürs Badezimmer präsentiert und man lieber Kohlestrom bei RWE kauft, anstatt den günstigeren Fusionsreaktor bei der Genossenschaft um die Ecke zu nehmen.