Österreich hat seit dem 1. Januar ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen eingeführt. Während dies für die Deutschen seit Jahren gewohnte Praxis ist, reagieren manche Österreicher verärgert auf die Umstellung. Bei den Deutschen sorgt das für Erheiterung.
Beim Einkauf 25 Cent extra für Getränkepfand zahlen und die leeren Flaschen später wieder in den Supermarkt bringen: Für die Deutschen ist das nichts Neues mehr. Bei vielen hat sich sogar eine Routine entwickelt, dass man vor dem Wochenendeinkauf zum Leergutautomaten abbiegt und sich einen Geldbon ausdrucken lässt, den man später an der Kasse wieder abgibt.
Mit dem Jahreswechsel ist nun auch in Österreich ein solches Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen eingeführt worden. Die Regierung Österreichs schreibt dazu, dass dies „ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung“ sei.
Doch so mancher Bürger hat offenbar keine Lust auf den zusätzlichen Aufwand, das Pfand zu sammeln und sich an den Pfandautomaten stellen zu müssen. Das zeigen mehrere Videos und Kommentare im Internet.
Österreicher horten Getränkeflaschen ohne Pfand
So hat sich beispielsweise ein Mann laut einem Tiktok-Video mit etlichen Sixpacks an Wasser eingedeckt, auf die das Pfand noch nicht zu zahlen war. Seine Freundin begründet den Großeinkauf in einem Kommentar so: „Damit wir die Flaschen nicht alle zurückbringen müssen, sondern einfach in den Müll werfen können.“ Statt Müllvermeidung wird in diesem Fall also das genaue Gegenteil erreicht.
Und mit dieser Haltung ist er nicht alleine: Ein anderer Nutzer zeigt seine große Sammlung an frisch gekauften Eistee-Flaschen und Energydrink-Dosen – und äußert Kritik an der Umstellung: „Wir brauchen das nicht. Ich scheiß‘ drauf.“
Auch der Landtagsklub der rechtspopulistischen FPÖ äußert großen Unmut über das neue System. Laut der Partei ist es der „nächste direkte Griff ins Geldbörsel der Niederösterreicher“ – obwohl Bürger bei ordnungsgemäßer Einhaltung ihr Pfandgeld bei der Leergutabgabe vollständig zurückbekommen. Als weitere Argumente nennt sie, dass bei Kindern die Flaschen nur selten unversehrt blieben, was zu Problemen bei der Pfandabgabe führe. Und das Pfandgut würde zu Hause viel Platz wegnehmen, besonders bei Senioren, die nicht mobil sind und nur selten zum Einkaufen fahren können. ** Deutsche von österreichischer Pfand-Aufregung belustigt**
In Deutschland stößt die Aufregung über das neue Pfandsystem auf breites Unverständnis – und sorgt zeitgleich für Belustigung. So schreibt eine Nutzerin mit Bezug auf das angebliche Lagerproblem und den scheinbar höheren Zeitaufwand auf der Kurznachrichtenplattform X:
Ein anderer Nutzer schreibt dazu ergänzend:
An die Personen, die jetzt pfandfreie Wasserflaschen in großen Mengen horten, erinnert ein X-Nutzer daran, dass man Sprudelwasser auch anders herstellen kann:
Und selbst für eine Spitze gegen einen österreichischen Fußballklub bietet das neue Pfandsystem eine Grundlage:
Egal was man macht, egal welches Land, es gibt immer erstmal einen Aufschrei und dann juckt es niemand mehr. Bei uns zuletzt zB die neuen Deckel, um im Thema zu bleiben.
Wisst ihr noch, wie damals alle Bäckereien geschlossen wurden weil das Drucken von Kassenzetteln sie finanziell ruiniert haben?
Beides echt super Beispiele dafür, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Leute komplett starr im Kopf sind. Völlig unfähig neuen Gegebenheiten offen zu begegnen. Stattdessen wird ausgerastet und gelogen was das Zeug hält.
Downvote, weil ich kein Verständnis dafür habe, dass die Xitterpfosten im Text nicht expandiert sind und stattdessen nur als links auf eine nicht-funktionale Nazi-Seite implementiert sind.
Österreich - Das Land, wegen dem man sich als Deutscher auch mal fortschrittlich fühlen darf <3
Unfug, AT ist gnadenlos “fortschrittlich”! Da kann man mit Kickl jetzt schon erleben, was in DE wohl erst in ein paar Jahren passieren wird… :(
Sehr optimistisch, dass das erst in ein paar Jahren passiert…
Lokale Nazi Gruppen feiern den Aufstieg schon jetzt und verstecken ihre Phobien nicht mehr, sondern lobpreisen sie als Errungenschaft.
Weil Angst vor fremden plötzlich was positives ist…
Aber ja, ich schäm mich für meine Mitbürger.
Was ich am deutschen Pfandsystem noch ungeil finde: Wenn das Getränk im Tetrapak verkauft wird, dann muss kein Pfand drauf.
Also schon verstanden, dass beim Tetrapak wirklich jegliche Hoffnung auf Recycling vergebens ist, und es daher eigentlich keinen Unterschied macht, ob man das selbst entsorgt oder der Hersteller, aber gerade deshalb sollte diese Form der Verpackung nicht noch bevorteilt werden.
dass beim Tetrapak wirklich jegliche Hoffnung auf Recycling vergebens ist
Wot? Gehn die nicht in den gelben Sack?
Naja, nur weil es im gelben Sack dein Haus verlässt, heißt es noch nicht, dass es auch gut recycled wird. Tetrapak besteht aus Kunststoff, Aluminium und Karton. Diese Schichten wieder auseinander zu dividieren ist nur begrenzt möglich bzw. lohnenswert.
In diesem Artikel wird es im Abschnitt “Recycling von Tetra Pak” z.B. erklärt: https://utopia.de/ratgeber/tetra-pak-entsorgen-wie-es-geht-und-wie-das-recycling-funktioniert_197372/
Achso, das klang vorhin, als würde da einfach gar nix recycelt. Wobei ich tatsächlich dachte, der Vorgang wäre effizienter. Danke für den Link!
Auf Glasflaschen (da ist auch oft Bier drin) und diverse Mehrwegflaschen aus (festerem) Kunststoff ist schon seit Jahrzehnten Pfand, auch in Österreich. Auch Pfandautomaten im Supermarkt sind altbekannt. Das System an sich sollte jetzt niemanden durch absolute technologische Neuheit überfordern.
Fundamental neu ist es eh nicht, aber die Anzahl der Pfandflaschen wird für all jene, die nur selten oder gar nie Bier zu Hause trinken, massiv steigen.
wird für all jene, die nur selten oder gar nie Bier zu Hause trinken, massiv steigen.
Nicht all jene. Es soll auch Menschen geben, die nur Leitungswasser trinken und daher gar keine Getränke kaufen
Doch so mancher Bürger hat offenbar keine Lust auf den zusätzlichen Aufwand, das Pfand zu sammeln und sich an den Pfandautomaten stellen zu müssen.
Dann stell es neben(!) öffentliche Mülleimer und tu so ganz einfach was Gutes für deine wohnungslosen Mitmenschen.
Da fehlt die Erfahrung, dass man mit einem Sack voll Pfandflaschen/dosen auch mal schnell wieder nen Schein in der Hand hält… Kommt noch!
Frage zur Sprache: Was sind die Pfosten?
Übersetzung von “post” in Zangendeutsch.
Hab noch niemanden getroffen der sich darüber aufregt. Sind wsl. die üblichen minderintelligenten Rechtsextremen.
Wir können da mal ganz still sein, in D haben sich anfangs auch genügend Leute unfassbar aufgeregt, mit ziemlich genau denselben Argumenten.
Das ist allerdings neu:
Als weitere Argumente nennt sie, dass bei Kindern die Flaschen nur selten unversehrt blieben, was zu Problemen bei der Pfandabgabe führe.
WzF? Was stimmt denn mit euren Kindern nicht lol?
Das ist bei uns auch nicht anders. Die Kinder fummeln an den Flaschen rum, wie sie halt an allem rumfummeln was sie in die Hände bekommen und zack sind die Etiketten ab und man kann die Flasche mangels Pfand-Label nicht mehr zurückgeben.
Das muss man den Kindern halt beibringen, dass das unnötig verschwendetes Geld ist, genauso wie nicht benötigtes Licht ausschalten oder den Wasserhahn nicht dauernd volle Pulle aufdrehen. Reine Erziehungssache.
Oh ach so. Ich hatte irgendwie die Vorstellung im Kopf, dass da Kinder regelmäßig Flaschen komplett demolieren und in Fetzen zurücklassen. Dass Etiketten abgeknibbelt werden ist natürlich eher denkbar. Danke fürs Zurechtrücken :)
Ganz zu Anfang war das deutsche Einwegpfand-System aber auch echtes Stückwerk. So hatte jede Kette ihr eigens Pfandsystem mit eigenem Logo, wodurch Leergut auch nur in Filialen dieser Kette zurückgegeben werden konnte. Einzige Ausnahme waren “Red Bull”-Dosen, die wiederum ihr eigenes System hatten, wodurch sie überall, wo auch RB verkauft wurde, zurückgegeben werden konnten.
Wir können da mal ganz still sein, in D haben sich anfangs auch genügend Leute unfassbar aufgeregt,
Erinnert sich noch jemand an das Geschrei ums Verbot von Glühbirnen? Da wurden plötzlich Leuchtmittel im Großhandel eingekauft. Und der Untergang des Abendlandes herbeigeschrieben.
Lustigerweise war das meine erste Begegnung mit der AFD
die haben auf ihrer Webseite ne Zeit lang Glühbirnen verkauft weil sie sich das Leuchtmittel nicht vorschreiben haben lassen wollen
Gar nichts. Die müssen nur argumentativ herhalten, weil ältere Leute mit Veränderungen nicht klarkommen.
Ich dachte es mir fast ;D
Ernstgemeinte Frage: warum nicht gleich mit dem deutschen System kompatibel? Sind die Flaschen in AT so viel anders, dass man hierzulande nichts damit anfangen könnte und andersrum?
Dazu müsste auch die Abrechnung der in Verkehr gebrachten Flaschen vergemeinschaftet werden. Das System muss ja auch jemand bezahlen.
Warum das nicht alles Mehrweg ist, kann ich zwar verstehen, finde es aber ungerecht: Produktion und Logistik wird von einander entkoppelt. Warum man von den GDB-Flaschen und Euro2-/NRW-Flaschen weg und hin zu eigenen Marken-Flaschen und Einweg-Plastik gegangen ist, ist für mich nicht nachvollziehbar. Das hätte man staatlich unterbinden müssen.
Ach geh. Da wird jetzt bissl grantlt und in 2 Monaten is des vergessen und jeder machts einfach. Und was Leute auf TickTack, Shitter oder der Giftzwerg und seine Partei dazu meinen geht mir am Oarsch vorbei, die FPÖ hätten grad echt wichtigeres zu tun.
Wurde allerhöchste Zeit dass es umgesetzt wurde, hab immer des Gefühl dass in AT im Schnitt mehr Flaschen und v.a. Getränkedosen gekauft werden und es keinen sonderlich intressiert. Regt vielleicht auch mal zum nachdenken an wenn es mehr Aufwand is des zu entsorgen, vielleicht dann erst gar nicht kaufen?
Gut wärs jetzt, wenn es noch länderübergreifend oder EU-weit funktioniert, aber des hab ich noch ned ausprobiert.
Joa Österreich hat ganz andere Probleme würde ich sagen
Wie viel Pfand gibt’s auf den Kickl?
Also laut Artikel sind es wohl 25ct. Zur Größe stand da nix, gilt dann wohl für alle Flaschen…
Pfand gibt’s nur auf Dinge die man wiederhaben will…