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    9 hours ago

    olange queere Menschen politisiert, ausgegrenzt und als unnormal dargestellt werden, ist Queersein in der Öffentlichkeit ein politischer Akt und ein Protest.

    Volle Zustimmung. Das ist dann vermutlich aber sehr stark Ortsabhängig, wo dies geschieht. In sehr progressiven Orten, wie Frankfurt, Freiburg, usw. ist mMn die Aussage “we’re here, we’re queer” nicht (mehr) ganz so inhärent politisch, wie in Deggendorf. Ich habe eben schon einige CSDs erlebt, wo dann eben ein haufen Menschen einfach nur Party machen wollten und es genossen haben, dass so viel Haut gezeigt wird.

    Der CSD in Freiburg z.B. wurde schon kritisiert, weil er sich angeblich zu stark antifaschistisch geäußert hat.

    Wenn ein CSD eine reine Tanzveranstaltung wäre und niemand eine politische Rede halten würde, wäre die Veranstaltung immer noch öffentliche Queerness, ein Mittelfinger in die Gesichter der AfD und Konsorten und somit politischer Natur.

    Das halte ich wieder für stark ortsabhängig. Wenn Queerness in einer Form an einem Ort schon sehr etabliert ist, kann es auch passieren, dass ehemals marginalisierte Gruppen “hinter sich die Leiter hochziehen”, noch marginalisierte Gruppierungen ausschließen und auf respectability politics setzen. Siehe hierfür die ganze “Kink at Pride” Diskussion.

    Aber es werden immer politische Reden gehalten, politische Plakate und Transparente gezeigt und politische Forderungen gestellt. Deswegen ist die von dir wahrgenommen Situation kein reales Problem.

    Das mag sein. Nur wie politisch ist eine Veranstaltung, wenn ein Großteil der Teilnehmys, die Reden nicht anhört, und sich dafür im Park Sekt reinstellen und tanzen will?

    Abschließend noch eine Bitte: natürlich darf auch der CSD kritisiert werden. Aber bitte nicht, wenn dadurch Behördenwillkür gerechtfertigt wird.

    Hier möchte ich mich nochmal für meine doofe Art entschuldigen. Natürlich bin ich dagegen, dass die Cops nen CSD wegen einer angeblich “unpolitischen” Rede auflösen. Ich fand die Forderung in einem “sei vorsichtig, was du dir wünscht!” Sinne einfach witzig, weil ich an die Anfänge des CSD dachte und das ja wie du sagtest: ein Aufstand war, damals. “Hey, die Polizei bemängelt, dass sie nicht genug Pflastersteine fangen dürfen!” )

    Das heißt natürlich nicht, dass da irgendwer vom Ordnungsamt basiert war. War ein dummer Witz, entschuldige bitte.

    p.s.: “Stonewall was a riot” kommt daher, dass die “erste Prideparade” tatsächlich ein Aufstand war - gegen polizeiliche und staatliche Willkür, btw.

    Stimmt, hab ich zu sehr verkürzt.