Wenn es nach der Berliner Verkehrssenatorin geht, sollten Radfahrende einen Helm tragen müssen. Genau wie ihr Brandenburger Amtskollege spricht sie sich für eine Helmpflicht aus. Der ADFC befürchtet dadurch eine geringere Nutzung von Rädern.
Ich bin selbst erst mal kein Gegner von Fahrradhelmen, das Thema ist aber sehr komplex und natürlich findest du zu jeder Studie auch eine Gegenstudie, das bedeutet jedoch nicht das die erste Studie falsch ist. Davon mal ganz abgesehen, schützen Helme speziell bei Stürzen auf den Kopf - das ist trivial - das Helme wenig bis nichts bringen wenn du von einem Auto/LKW angefahren/überfahren wirst aber auch. Daher empfinde ich die Debatte als irreführend. An erster Stelle müssten die Radfahrenden meiner Meinung nach ganz allgemein vor dem motorisierten Verkehr geschützt werden und nicht nur vor einer ganz speziellen Variante von Sturz - dies würde durch eine neue, für Radfahrende sichere Infrastruktur (konsequente bauliche Trennung der Verkehrsarten) erreicht werden, nicht aber durch eine Helmpflicht. Es geht in der immer wieder aufgewärmten Helmpflicht Debatte meinem Eindruck nach primär um eine indirekte Täter Opfer Umkehr, indem die Verantwortung für die vielen jährlich durch Autos getöteten Menschen den Geschädigten zugeschoben wird, weil die ja keinen Helm getragen haben. Das ist natürlich viel kostengünstiger als eine echte Verkehrswende bzw die Konstruktion der dazu nötigen neuen Verkehrsinfrastruktur. Schutz vor Kopfverletzungen ist super, daher habe ich nichts gegen eine Helmpflicht, die wird aber das Hauptproblem -für Autos optimierte Verkehrsinfrastruktur im urbanen Raum- ganz und gar nicht lösen und wird von Politikern offensichtlich benutzt um von der tatsächlichen, strukturellen Lösung abzulenken, da diese Geld kostet und Petro-Chauvinistische Wähler vergraulen würde.
Übrigens würden durch tragen eines Helms auch Autofahrer und Fußgänger bei Unfällen deutlich besser vor Kopfverletzungen geschützt sein aber über eine Helmpflicht für diese Gruppen redet niemand. Auch daran lässt sich ablesen wie scheinheilig die ganze Debatte ist.
Nicht falsch verstehen, ich bin nicht für eine Helmpflicht beim Radeln.
Sehr wohl befürworte ich aber das selbstverantwortliche Tragen eines Helmes beim Fahrradfahren (nicht nur im Straßenverkehr), da dieser bei einem Sturz einen Kopf besser schützen wird als Luft.
Was ich nicht befürworten kann, ist die offenbar nicht eindeutig belegte Behauptung, dass Fahrradfahren mit Helm gefährlicher sei, als ohne. Im Gegenteil finde ich eine solche Aussage ähnlich schädlich wie die damaligen Scheinargumente gegen die Gurtpflicht. (kurzer Rückblick im ersten Abschnitt „Fessel“: Die Argumente gegen die Gurtpflicht aus den 70ern klingen sehr vertraut)
EDIT: das die jetzt angestossene Diskussion um eine Pflicht nur eine Scheindebatte ist, da gebe ich Dir natürlich recht.
nicht eindeutig belegte Behauptung, dass Fahrradfahren mit Helm gefährlicher sei, als ohne
Mal dahingestellt ob sie nun wahr ist oder nicht, die Behauptung wird halt immer wieder vorgebracht, genau wie die Behauptung eine Helmpflicht würde signifikant zur Sicherheit von Radfahrenden im Straßenverkehr beitragen. Am Ende brauchen wir aber vor allem endlich mal eine für Radfahrende sichere Infrastruktur - über Details wie Helmpflicht können wir dann wenn wir diese Infrastruktur haben gerne auch noch reden. Wir sollten uns aber vor Politikern hüten die alle Jahre wieder eine Scheindebatte über Helmpflicht anstoßen um von ihren eklatanten Versäumnissen bei der Umsetzung der Verkehrswende abzulenken.
Am Ende brauchen wir aber vor allem endlich mal eine für Radfahrende sichere Infrastruktur
Die Helmpflicht soll aber ja genau das verhindern. Es geht bei der Helmpflicht nicht um den Schutz von Radlern, sondern darum, die Gefährlichkeit von Autos zu reduzieren, ohne Autos in irgendeiner Weise dafür zahlen zu lassen - z.B. mit Platz, Geschwindigkeit oder Komfort. Helmpflicht ist der Kitt, mit dem die kognitive Dissonanz überbrückt wird. “Ich sehe keine Problem bei mir”.
Sehr wohl befürworte ich aber das selbstverantwortliche Tragen eines Helmes beim Fahrradfahren (nicht nur im Straßenverkehr), da dieser bei einem Sturz einen Kopf besser schützen wird als Luft.
Ja und schusssichere Weste macht den Besuch in einer amerikanischen Schule auch viel sicherer.
Was ich nicht befürworten kann, ist die offenbar nicht eindeutig belegte Behauptung, dass Fahrradfahren mit Helm gefährlicher sei, als ohne
Ja und schusssichere Weste macht den Besuch in einer amerikanischen Schule auch viel sicherer.
Ich meine, ja, schon, aber es wäre natürlich trotzdem Stuss das gesetzlich zu verlangen.
Deine Studien belegen ja selbst dass ein Helm zu tragen erstmal zur eigenen Sicherheit beiträgt, wenn auch nicht so sehr wie man es vielleicht erwarten würde.
Auf einer politischen Ebene hast du natürlich Recht, ein Verbot würde mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen, das belegen deine Studien. Aber auf was du hier antwortest bestreitet das ja gar nicht.
Übrigens würden auch Autofahrer durch das tragen eines Helms im Auto bei Unfällen deutlich besser vor Kopfverletzungen geschützt sein
darf ich fragen wie du darauf kommst? soweit ich weiß würden helme in kombi mit kopfstütze mehr probleme verursachen als was sie bringen. rennfahrer tragen natürlich welche, aber die sitze sind auch anders als normale autositze. außerdem welchen helm? ein normaler fahrradhelm wär vlt noch machbar, aber sobald der helm dein sichtfeld und gehör einschränkt kann er kaum noch vorteile bringen. autofahrer machen jetzt schon selten schulterblicke, dann erst recht nichtmehr… ist vlt böse aber ich glaube andere verkehrsteilnehmer profitieren enorm davon wenn autofahrer sich nicht absolut sicher fühlen, will garnich wissen wie manche fahren würden wenn sie quasi unverwundbar wären. ist jetzt schon schlimm genug.
Ich bin selbst erst mal kein Gegner von Fahrradhelmen, das Thema ist aber sehr komplex und natürlich findest du zu jeder Studie auch eine Gegenstudie, das bedeutet jedoch nicht das die erste Studie falsch ist. Davon mal ganz abgesehen, schützen Helme speziell bei Stürzen auf den Kopf - das ist trivial - das Helme wenig bis nichts bringen wenn du von einem Auto/LKW angefahren/überfahren wirst aber auch. Daher empfinde ich die Debatte als irreführend. An erster Stelle müssten die Radfahrenden meiner Meinung nach ganz allgemein vor dem motorisierten Verkehr geschützt werden und nicht nur vor einer ganz speziellen Variante von Sturz - dies würde durch eine neue, für Radfahrende sichere Infrastruktur (konsequente bauliche Trennung der Verkehrsarten) erreicht werden, nicht aber durch eine Helmpflicht. Es geht in der immer wieder aufgewärmten Helmpflicht Debatte meinem Eindruck nach primär um eine indirekte Täter Opfer Umkehr, indem die Verantwortung für die vielen jährlich durch Autos getöteten Menschen den Geschädigten zugeschoben wird, weil die ja keinen Helm getragen haben. Das ist natürlich viel kostengünstiger als eine echte Verkehrswende bzw die Konstruktion der dazu nötigen neuen Verkehrsinfrastruktur. Schutz vor Kopfverletzungen ist super, daher habe ich nichts gegen eine Helmpflicht, die wird aber das Hauptproblem -für Autos optimierte Verkehrsinfrastruktur im urbanen Raum- ganz und gar nicht lösen und wird von Politikern offensichtlich benutzt um von der tatsächlichen, strukturellen Lösung abzulenken, da diese Geld kostet und Petro-Chauvinistische Wähler vergraulen würde.
Übrigens würden durch tragen eines Helms auch Autofahrer und Fußgänger bei Unfällen deutlich besser vor Kopfverletzungen geschützt sein aber über eine Helmpflicht für diese Gruppen redet niemand. Auch daran lässt sich ablesen wie scheinheilig die ganze Debatte ist.
Nicht falsch verstehen, ich bin nicht für eine Helmpflicht beim Radeln.
Sehr wohl befürworte ich aber das selbstverantwortliche Tragen eines Helmes beim Fahrradfahren (nicht nur im Straßenverkehr), da dieser bei einem Sturz einen Kopf besser schützen wird als Luft.
Was ich nicht befürworten kann, ist die offenbar nicht eindeutig belegte Behauptung, dass Fahrradfahren mit Helm gefährlicher sei, als ohne. Im Gegenteil finde ich eine solche Aussage ähnlich schädlich wie die damaligen Scheinargumente gegen die Gurtpflicht. (kurzer Rückblick im ersten Abschnitt „Fessel“: Die Argumente gegen die Gurtpflicht aus den 70ern klingen sehr vertraut)
EDIT: das die jetzt angestossene Diskussion um eine Pflicht nur eine Scheindebatte ist, da gebe ich Dir natürlich recht.
Mal dahingestellt ob sie nun wahr ist oder nicht, die Behauptung wird halt immer wieder vorgebracht, genau wie die Behauptung eine Helmpflicht würde signifikant zur Sicherheit von Radfahrenden im Straßenverkehr beitragen. Am Ende brauchen wir aber vor allem endlich mal eine für Radfahrende sichere Infrastruktur - über Details wie Helmpflicht können wir dann wenn wir diese Infrastruktur haben gerne auch noch reden. Wir sollten uns aber vor Politikern hüten die alle Jahre wieder eine Scheindebatte über Helmpflicht anstoßen um von ihren eklatanten Versäumnissen bei der Umsetzung der Verkehrswende abzulenken.
Die Helmpflicht soll aber ja genau das verhindern. Es geht bei der Helmpflicht nicht um den Schutz von Radlern, sondern darum, die Gefährlichkeit von Autos zu reduzieren, ohne Autos in irgendeiner Weise dafür zahlen zu lassen - z.B. mit Platz, Geschwindigkeit oder Komfort. Helmpflicht ist der Kitt, mit dem die kognitive Dissonanz überbrückt wird. “Ich sehe keine Problem bei mir”.
Ähm, ich argumentierte hier doch von Anfang an gegen eine Helmpflicht und stattdessen für neue, sichere Infrastruktur …
Ja und schusssichere Weste macht den Besuch in einer amerikanischen Schule auch viel sicherer.
Belegt, siehe oben.
Ich meine, ja, schon, aber es wäre natürlich trotzdem Stuss das gesetzlich zu verlangen.
Deine Studien belegen ja selbst dass ein Helm zu tragen erstmal zur eigenen Sicherheit beiträgt, wenn auch nicht so sehr wie man es vielleicht erwarten würde.
Auf einer politischen Ebene hast du natürlich Recht, ein Verbot würde mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen, das belegen deine Studien. Aber auf was du hier antwortest bestreitet das ja gar nicht.
darf ich fragen wie du darauf kommst? soweit ich weiß würden helme in kombi mit kopfstütze mehr probleme verursachen als was sie bringen. rennfahrer tragen natürlich welche, aber die sitze sind auch anders als normale autositze. außerdem welchen helm? ein normaler fahrradhelm wär vlt noch machbar, aber sobald der helm dein sichtfeld und gehör einschränkt kann er kaum noch vorteile bringen. autofahrer machen jetzt schon selten schulterblicke, dann erst recht nichtmehr… ist vlt böse aber ich glaube andere verkehrsteilnehmer profitieren enorm davon wenn autofahrer sich nicht absolut sicher fühlen, will garnich wissen wie manche fahren würden wenn sie quasi unverwundbar wären. ist jetzt schon schlimm genug.