Hoi hoi,
Thema und Faden sind diesmal ein bisschen anders und ich hoffe ihr seid ok damit. Folgendes: Ich hatte gestern wieder eine dieser leidigen Diskussionen, in denen die Folgen des Klimawandels marginalisiert und sogar teilweise geleugnet wurden und mir ist aufgefallen, dass ich nicht dagegen ankomme. Darum dachte ich mir, dass wir hier einfach mal ein bisschen ausprobieren.
Schreibt in die Kommentare mal Gedöns, was ihr von diesen Idioten öfters hört und wir probieren mal darauf faktenbasiert zu antworten. Da es sich wohl um Standartfloskeln handelt, müssten wohl Antworten möglich sein, die man sich merken und selber anwenden kann.
Zu Runter- und Hochwählis - wählt Sachen bitte nicht runter, weil die euch nicht gefallen, sondern wählt gezielt bei Kommentaren hoch, die ihr selber schon gehört habt und wählt dann entsprechend auch Sachen hoch, die ihr als Antwort gut findet. Ihr dürft also auch gezielt den Advocatus Diaboli spielen und dazwischenfunken und wiederum auf kluge, wissenschaftsbasierte Antworten mit irgendwelchen Flosklen, Meinungen, vermeintliche Fakten antworten.
Bleibt sachlich - Beleidigungen brauchen wir hier nicht. Wir wollen üben.
Ich fang mal an und werde direkt Sachen reinschreiben, die ich so schon gehört habe.
Deutschland kann sowieso allein nichts machen. Während wir unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren, lacht China sich über uns kaputt.
China hat jetzt schon Abgasnoen eingeführt die strenger sind als Euro 7 in 2 Jahren sein wird. Wer denkt China macht nichts liest einfach keine Nachrichten
China lacht aber auch darüber wie wenig wir machen: https://taz.de/Erneuerbare-Energien-in-China/!5860201/ - zwar ist bei denen der CO2-Ausstoss gestiegen, aber das heißt nicht, dass die das nicht auf dem Schirm haben. Die fangen damit jetzt auch an und zwar in Skalen, die wir uns überhaupt nicht vorstellen können. Wenn wir weiterhin so rückständig bleiben haben die uns in wenigen Jahren komplett überholt.
Ein Teil der in China entstehenden CO2 Emissionen sind von Deutschland outgesourced. Ein Umdenken innerhalb Deutschlands wird also zwangsläufig auch die chinesischen CO2 Emissionen beeinflussen. Quelle: https://fashionchangers.de/outsourcing-von-emissionen-warum-die-treibhausgasemissionen-deutschlands-ueber-zwei-prozent-liegen/
Deutschland kann sowieso allein nichts machen.
Jein, wir sind nicht allein. Deutschland hat viel Einfluss in der EU. “Wir” haben es zum Beispiel geschafft, eine Ausnahme für das Verbrenner-Aus zu erwirken.
Die EU hat wiederum international viel Einfluss, ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsräume (–> Brüssel-Effekt). Auch hier ein konkretes Beispiel, diesmal positiv: EU beschließt Zoll auf CO2.
Während wir unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren, lacht China sich über uns kaputt.
China will an Deutschland und EU Zeug verkaufen. Mit entsprechender Regulation (vergleiche EU-Konformitätserklärung, “zwingende Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung und das Inverkehrbringen des entsprechenden Produktes im Europäischen Wirtschaftsraum”) können wir Standards durchsetzen, obwohl sie in den Herstellerländern nicht gelten.
Deutschland hat durch anfängliche Subventionen maßgeblich dazu beigetragen, Solarzellen (schneller) wirtschaftlich zu machen. Dieser Nutzen ist international und permanent, auch nach Wegfall der Subventionen. Leider haben wir es dann verpennt, die Industrie auch hier anzusiedeln bzw. zu halten, das ist jetzt eben in China.
Fehler war nicht, diese Zukunftsbranche zu fördern, sondern die Strategie nicht konsequent zu verfolgen.
Das Klima schwankt immer. Der menschliche Anteil daran ist so gering, dass der nichts ausmacht. Wir können das nicht ändern, es passiert sowieso. Es kommt auch wieder eine Kaltphase.
Das Klima schwankt normal über Jahrtausende. Der Anstieg seit dem Beginn der industriellen Revolution ist unglaublich viel schneller als alles je dagewesene und die Lebewesen auf der Erde - inklusive der Menschen - können sich so schnell nicht anpassen. Dass die Temperaturen aufgrund menschlichen Einflusses viel extremer steigen als je zuvor, ist wissenschaftlicher Konsens.
Dann sterben halt ein paar Tiere und Menschen, aber das heißt nicht, dass alles Leben auf der Erde unmöglich wird. Das mag jetzt zwar extremer wirken, aber auch das überstehen wir. Es gibt keinen Grund Angst zu haben.
Also möchtest Du riskieren, dass große Teile der Menschheit sterben, statt jetzt ein paar machbar Anpassungen zu machen? Und Millionen (oder Milliarden) Tote, zu denen auch Du gehören kannst, sind kein Grund zur Angst?
Wird schon nicht so schlimm werden. Die Wissenschaft übertreibt doch. Das machen die immer so. Die Politik spielt da auch gezielt mit, damit die ihre Agenda betreiben können. Ich höre auf meine Meinung.
Was bringt es der Wissenschaft zu übertreiben, wenn ziemlich wenige auf sie hören?
Wir sind einfach nur zu viele Menschen auf der Erde. Da müsste man ansetzen.
Wieso sollte ich mich einschränken? Die Industrie ist der größte Klimasünder. Die Politik ist dafür verantwortlich dass sich was ändert, nicht der Bürger.
Wir sind nicht zu viele Menschen auf der Erde, sondern die Lebensweise macht viel aus. Die Ressourcen werden verschwendet und sind ungleich verteilt. Mit den richtigen Maßnahmen könnten wir viel effizienter leben, niemand müsste sich ernsthaft einschränken und wir könnten sogar die Umwelt schützen. Hier ein Artikel dazu: https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/weltbevoelkerung-143.html Und ja, die Industrie gehört zu den größten Klimasündern, da müssten wir eigentlich ran.
Naja wir sind auch zu viele Menschen, mit dem aktuellen Lebensstil. Jetzt kannst du entweder genozide fordern oder weniger bzw. Keine Tierprodukte essen.
In den 80ern haben die Leute auch schon wegen dem Ozonloch rumgeheult und trotz Verbot ist der Ausstoss von FCKW gestiegen und trotzdem redet niemand mehr über das Ozonloch.
Der zweite Teil ist falsch, der FCKW-Ausstoß ist seit dem Montrealer Abkommen massiv zurückgegangen und seit 2000 wird FCKW praktisch nicht mehr genutzt oder hergestellt. Anders gesagt - perfektes Beispiel, wie man durch entschlossenes Handeln ein großes Umweltproblem lösen kann, genau so, wie wir es jetzt auch brauchen!
Laut dem Artikel sehen wir, dass 1995 allein Deutschland 16.000 Tonnen CO2 ausgestoßen hat - heute liegen die Emissionen weltweit bei 11.000 Tonnen, die wohl illegal von einigen Firmen in China freigesetzt werden, was ein recht neues Problem ist und das Ozonloch tatsächlich wieder zu einem Problem machen könnte, wenn es so weitergeht. Ändert nichts daran, dass das Verbot seit den Neunzigern echt viel gebracht hat. Jetzt muss man halt schauen, dass das halt so bleibt.
Ok, wenn das jetzt alles so gut aussieht. Warum hat man dann in den 80ern schon wegen Erderwärmung rumgeheult und dann ist einfach nichts passiert? Die Szenarien waren doch dramatisch und es wurde immer gesagt, dass das Ozonloch für immer so groß bleibt. Hat da etwa die Wissenschaft gelogen? Ich glaub das alles nicht. Die lügen jetzt garantiert auch wieder rum und machen nur Panik und hinterher passiert einfach nichts.
Mein Versuch:
Der Unterschied zum Klimawandel ist, dass es hier nicht einfach nur eine einzige, relativ leicht zu ersetzende Chemikalie gibt.
Treibhausgase sind ganz viele Einzeldinge, und die werden überall und von allem möglichen produziert. Kühe, Autos, Schiffe, Industrie, Kraftwerke, Waldbrände: Da kann man nicht einfach sagen “Verwendet einfach was anderes!”.
Die Reduzierung von Treibhausgasen würde eine Umstellung von unserem Leben brauchen. Das will aber fast niemand durchziehen. Weil alle Mitschuld tragen, kann sich auch jeder Mensch auf andere ausreden. So langsam wandelt sich das, aber halt nicht so schnell, wie es nötig gewesen wäre. Die Politiker wussten, dass es nicht beliebt wäre, Maßnahmen zu beschließen, die alle zur Umstellung zwingen.
Daher wird die Situation immer schlimmer, und die Anforderungen der Klimaaktivisten werden immer höher. Früher hätten kleine Maßnahmen für alle gereicht. Jetzt braucht es große, auch von allen.
Dass mit dem Klimaschutz viel zu wenig passiert ist, hast Du ganz richtig erkannt! Aber daran war nicht die Wissenschaft Schuld, sondern die Politik. Die Wissenschaft hat uns vor dem Ozonloch gewarnt und weil die Warnung ernst genommen wurde, konnten wir das schlimmste verhindern. Das müssen wir halt jetzt wieder tun.
Du meinst FCKW, oder?
“Klimaschutz” ist nur Geschäftemacherei der Umweltlobby.
Wird schwer darauf zu antworten, aber es gibt nicht DIE Umweltlobby und wer oder was soll das sein? Wenn wir von Umweltlobbys reden kann man genauso gut die Kohlelobby ansprechen, die doch auch nur Geldmacherei betreibt. Welche Geldmacherei ist jetzt besser?
Das ist so ein bizarres Argument, aber auch irgendwo witzig. Hingegen sehr leicht nachweisbar ist Geschäftemacherei und Lobbyismus der Fossilen Industrie.
Aber warte, ich hänge mich mal kurz an dem Wörtchen “nur” auf, denn Erneuerbare Energien machen noch mehr als “nur” Geld:
- sauberere Luft, bessere Gesundheit
- unabhängige Energieversorgung (Geopolitik)
- Arbeitsplätze in einer Zukunftsindustrie
- (bitte fortsetzen, bin müde)
CO2 ist so ein kleines Gas und kommt dazu noch in so einer kleinen Menge in der Atmosphere vor, 0,04%(!), wie soll das denn das Klima ändern? Warum soll das denn überhaupt Klimaschädlicher sein als Sauerstoff? Das konnte mir bisher noch keiner erklären!
Genaugenommen sind es 0,042% bzw 420ppm, also Parts per Million. Vor der Industrialisierung lag die Konzentration bei 280ppm, dh wir haben es geschafft, das CO2 in der Luft um 50% zu erhöhen. Das ist ein signifikanter Unterschied, der jetzt schon spürbar ist, aber die vollen Auswirkungen kommen noch auf uns zu.
@srai @Guildo https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/so-eine-grosse-wirkung-hat-so-wenig-co2/
Kann man eigentlich ganz leicht ergoogeln
Auch kleine Mengen können große Auswirkungen haben. Z.B. ist Arsen bei Menschen schon bei einer Dosis von 0,14% des Körpergewichts tödlich. Die Dosis macht das Gift.
Schreibt in die Kommentare mal Gedöns, was ihr von diesen Idioten öfters hört und wir probieren mal darauf faktenbasiert zu antworten. Da es sich wohl um Standartfloskeln handelt, müssten wohl Antworten möglich sein, die man sich merken und selber anwenden kann.
Hey, das klingt exakt nach https://skepticalscience.com/!
Wer die Seite nicht kennt, bitte werfe einen Blick auf https://skepticalscience.com/argument.php?f=taxonomy und https://skepticalscience.com/argument.php?f=percentage. Macht es einfacher, eine passende Antwort zu finden.
Auch gut: Antworten haben wählbare Detailstufen. Viele ‘Basic’ und ‘Intermediate’, manche noch ‘Advanced’.
Das soll die Diskussion hier nicht ersetzen, kann es nicht.
Die Grünen haben die Atomkraft abgeschafft und jetzt wollen die, dass wir deren regenerative Energien nutzen. Zwischendurch gabs einen immensen Ausstoss von Kohle deswegen. Das hat der Umwelt extrem geschadet. Die sind doch total unglaubwürdig, wir hätten alles mit Atomkraft regeln können.
- Die CDU hat die Atomkraft abgeschafft. Die Grünen hatten in ihrem ursprünglichen Plan unter Schröder ein Restenergiebudget und kein fester abschalttermin der unter Merkel beschlossen wurde.
- Wir bauen aktuell pro Jahr 1-2 Atomkraftwerkäquivalente durch solar und Wind auf. Bis das nächste AKW steht vergehen locker 10 Jahre. In der Zeit haben wir die erneuerbaren schon ausreichend ausgebaut.
- Ja wir hätten wahrscheinlich besser daran getan unter Merkel nachdem der Ausstiegstermin beschlossen wurde erneuerbare hochzufahren. Das hat die groko versäumt und das wird jetzt durch die Grünen nachgeholt.
Wenn ein Vulkan ausbricht, dann stößt der mehr CO2 aus, als die ganzen Autos die rumfahren. Vulkane haben einen größeren Einfluss als der Mensch selber.
https://skepticalscience.com/arg_Vulkane-und-globale-Erwaermung.htm
Vulkane emittieren ca. 0,3 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Dies ist etwa 1% der durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen, die bei etwa 29 Milliarden Tonnen pro Jahr liegen.
Vulkane sind schon seit Beginn der Abkühlung der Erde ausgebrochen und brechen nun in geringeren Abständen aus als vor Millionen von Jahren. Wenn die Menschen weniger CO2 ausstoßen würden, würden andere Organismen die Menge schon abbauen, wenn nicht wäre der Temperaturanstieg des Klimas nicht so schnell und so stark, wodurch der Klimawandel nicht so gefährlich wäre. Durch den Klimawandel brechen Vulkane häufiger aus und können somit die CO2 Bilanz noch weiter belasten und den Klimawandel fördern.
Also jetzt mal ernsthaft (also Gegenargument zu meinem Gedöns vorher). Ich hab halt gelesen (ich such das jetzt nicht raus, weil faul), dass Vulkane zwar CO2 ausstossen, aber gleichzeitig wird auch die Atmosphäre bei jedem Ausstoss leicht verdunkelt. Darum tragen große Vulkanausbrüche dazu bei, dass sich die Erde leicht abkühlt. Die Effekte des CO2s sind deshalb nicht gleichzusetzen mit dem CO2, was der Mensch verursacht.
Ja, sie haben einen abkühlenden Effekt. Dieser entsteht aber durch Asche in der Atmosphäre. Ich dachte, dass sich das Argument ausschließlich auf das CO2 bezieht, welches wie überall gleich als Treibhausgas die Erde erwärmt. Nur, dass ein Vulkan viel weniger co2 anstößt als “wir”. Edit: Die Abkühlung hält max. ein paar Jahre an während der Klimawandel viel länger anhält. Es stimmt Vulkane tragen nicht viel zum Klimawandel bei.
Wir sind gerade am Ende einer Eiszeit; da ist es normal, dass es wärmer wird.
(Heute so gehört)