Journalist Nicholas Potter hat zwei Jahre vermeintlich progressive Szenen durchleuchtet. Herausgekommen ist ein alarmierendes Buch über den dunklen Fleck der Linken: Antisemitismus.

Viele sprechen gerade über Antisemitismus von links. Seit dem 7. Oktober, dem Tag, als die Hamas 1.400 Menschen in Israel ermordete, wird an einigen Stellen deutlich, wie israelkritisch und bisweilen antisemitisch Teile der Linken sind. An zahlreichen US-amerikanischen Universitäten riefen Studenten zu Pro-Palästina-Demonstrationen auf, auf denen auch antisemitische Parolen zu hören sind. In Deutschland hat das Bundeskriminalamt letzte Woche bekannt gegeben, dass es seit dem Angriff der Hamas über 2.000 Straftaten mit Bezug zum Krieg registriert hat. Viele davon stehen im Zusammenhang mit propalästinensischen Veranstaltungen in Berlin, berichtete Report Mainz.

  • agarorn@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    37
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Warum werden denn immer so viele Buzzwords zusammen geworfen?

    Die Überschrift spricht von Linkem Antisemitismus. In den letzten 2 Sätzen geht es dann um Straftaten mit Bezug zu propalästinensischen Demonstrationen. Soweit ich die Medien Berichterstattung darüber mitbekommen haben wird Hamasunterstützung als islamistisch gesehen. Das würde ich dann eher ins rechte Spektrum einirdnen, nicht das linke, oder?

    Edit: Im Artikel selbst sehe ich praktisch keine Beispiele. Fridays for future international schlecht, in Deutschland gut.

    Keine Beschreibung was denn antisemitisches gemacht wurde, keine Definition was es denn sein soll.

    • Droggelbecher@lemmy.world
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      26
      ·
      1 year ago

      Mich stört auch immer, wie im selben Atemzug von pro-Palästina/anti-Israel und Antisemitismus gesprochen wird als ob es Synonyme wären.

    • excession@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      9
      ·
      1 year ago

      Hier in Bielefeld wurden Antifa-Fahnen und LINKE Fahnen neben brennenden Israelflaggen geschwungen. Einer trug ein Schild “Gas the Jews!” (der wurde dann auch recht schnell unter viel Protest von der Polizei eingesammelt).

      Es ist leider so, dass viele aus dem stark linken Spektrum sich mit Gaza solidarisieren, weil es gegen Israel und damit indirekt gegen die USA geht. Selbst bei dem Internationalen Ausleger von FFF kommen solche Auswüchse hoch.

      • quarry_coerce248@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        25
        ·
        edit-2
        1 year ago

        Aber genau dann muss man doch anerkennen, dass das Kritik an Israel, Antiamerikanismus oder Antikolonialismus ist. Dann muss präzise herausgearbeiter werden, ob und wo das in Antisemitismus übergeht. Es gibt doch Maßstäbe dafür, wann etwas Antisemitismus ist, zum Beispiel die Definition der IHRA, die die Bundesregierung 2017 übernommen hat, oder den 3-D-Test.

        Auf einer Demo mit Palästinenser*innen mitlaufen gehört nicht dazu, Solidarität mit Palästina zu zeigen auch nicht, Flaggen oder Tücher zu tragen auch nicht. Flaggen verbrennen ziemlich sicher ja.

        Definitionen sind auch umstritten, aber an irgendwas muss man sich halten, um nicht völlig willkürlich und subjektiv zu sein.

      • taladar@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        1 year ago

        (der wurde dann auch recht schnell unter viel Protest von der Polizei eingesammelt).

        Viel Protest gegen sein Schild oder gegen die Verhaftung?