Warum leuchtet meine LED-Glühbirne weiter, wenn sie ausgeschaltet ist?
Ich habe nun fast alle Glühbirnen und Energiesparlampen durch LED ersetzt. Gestern habe ich eine 4W Filament-LED frisch vom ALDI reingeschraubt, wo vorher noch eine echte alte 40W Glühbirne war.
Sie geht wunderbar, wenn sie an ist. Aber wenn sie aus ist, leuchtet sie mit gefühlt 1/10 Helligkeit weiter, auch nach Stunden noch.
Die alte Glühbirne hat das nicht gemacht.
Das würde ich gern verstehen. Wie kann das sein?
(Bitte keine Ratschläge wie “Fachmann holen” gähn).
Obligates Video von Steve Mould: https://youtu.be/1uEmX5XClPY
Und von ElectroBoom: https://youtu.be/_bgUy6zA0ts
Hmm, was du beschreibst lässt sich wahrscheinlich auf eine ganze Reihe von möglichen Fehlern in der Elektroinstallation zurückführen. Ich weiß nicht ob ich dazu raten möchte da rumzubasteln. Es gibt auf jeden Fall LED Leuchtmittel, die empfindlicher oder weniger empfindlich gegenüber Leckströmen sind. An deiner Stelle würde ich ein paar Leuchtmittel testen oder einfach wieder die Glühbirne einsetzen.
ganze Reihe von möglichen Fehlern
Hm. Kannst du mal zwei davon konkret sagen?
- Wenn der Neutralleiter statt Phase geschaltet wird
Der Bewegungsmelder wurde vermutlich direkt in den lampenkreislauf eingeschleift und hat keine unabhängige Spannungsversorgung. Damit der Bewegungsmelder sich selbst mit Energie vorsorgen kann, muss deshalb ein gewisser kleiner Strom auch durch das Leuchtmittel fließen. Bei Glühlampen ist das nicht aufgefallen, weil der Strom nicht ausgereicht hat, was zum Glühen zu bringen. Die Birne wurde dadurch vielleicht handwarm, das war alles. Nachdem LEDs oft weniger als ein zehntel der Leistung einer Glühbirne benötigen, tritt der Effekt da deutlicher zu Tage.
Die Auflösung der Geschichte:
Es hat sich herausgestellt, dass dieser Bewegungsmelder für einen Mindestverbrauch von 5W spezifiziert war, also ganz ungeeignet für den Plan mit der sparsamen 4W LED.
Inzwischen wurde er ausgetauscht durch einen, der mit 2 Relais die Lampe von L und N trennt, und der Spuk ist vorbei :-)
Interessanteste Erklärung bisher! Danke.
Leider falsch. So würde es funktionieren, wenn sie in Serie angeschaltet waren, und so geht es nicht.
Aaaber die Kontakte des Relais könnten im “Aus”-Modus zu nah zueinander sein, eine genug starke kapazitive Kopplung zu ermöglichen. Das gleiche passiert, wenn der geschaltete Anschlussdraht zur Glühbirne zu lang ist oder neben einem normalen Phasendraht liegt. Darum passiert dieser Efekt nicht in alle Fassungen im Haus.
Kauf einfach einen 0.25W Resistor von Widerstand 1 MΩ für cca 0.10 €. Schalte die Sicherungen aus und mach sicher, dass die Schaltung ohne Spannung ist! Nimm ein paar Zentimeter Drahtisolation und stecke den Resistor darin, damit nicht mehr genackter Draht bleibt, als nötig. Du kannst Strumpfschlauch oder normale Isolierrohr verwenden. Finde eine Lüsterklemme oder Fassung mit einfachsten Zugang zu Kontakte des Glühbirnes, typisch leiten dazu ein schwarzes/braunes und blaues Draht. Zwischen diese wirst du den Widerstand einklemmern/einschrauben.
Warum das funktioniert, habe ich schon erklärt.
Es gibt die Teile in Serie tatsächlich. (OP hat das Rätsel ja schon aufgelöst)
Der Rest deiner Erklärung ist ziemlicher Quatsch. Vor allem, dass du jemanden ohne Fachkenntnisse anstiftest, an der Hauselektrik zu spielen.
Zuerst: 27 Ω direkt zwischen L und N (230 V ~) entspricht 2 kW. Damit würde dein Widerstand explodieren. Ok, vielleicht hast du 27 kΩ gemeint, das würde 2 W. (Ich mache ungenaue Rechnungen im Kopf und prüfe sie im Elektro-Rechner, damit ich solche Fehler vermeide.) Aber wer will die Effizienz des Lichtes so niedrig bringen, wenn ein Viertel-Watt 1 MΩ Widerstand auch funktioniert, ist zehnmal billiger und nur 0,053 W konsumiert? Ich habe nicht gesagt, dass es 1 MΩ sein muss, es gibt kaum Resultat-Unterschied zwischen 100 kΩ und 5 MΩ, aber 1 MΩ halte ich, ohne Messwerte von OP, für OK in fast alle Fallen (und ist in diesem Umfang am häufigsten und einfachsten zu kaufen).
Ich weiß nicht, ob die deutsche Kultur anders ist, aber hier sind mindestens 20 % Leute praktische Haushaltsmänner/-frauen, die einfache elektrische Reparaturen (Lichtschalter austauschen, Küchenzeile-Licht installieren, Bügeleisen-Kabel verkürzen, damit ein genackter Teil innerhalb liegt) schaffen. Du hast Recht, die meisten können das nicht selbst und manche haben zu wenig Verstand, dass sie solche Dinge vermeiden sollten. Aber jeder kennt einen Familienmitglied oder Nachbar, der schnell und billig (oft für Gegenleistungen) helfen kann. Damit ist es abnormal, einen Fachmann für solche einfache Arbeiten zu rufen, und Kentnisse-Probleme wurden per Telefon oder mit Selbsthilfe-Bücher, heute mit dem Internet (wie hier) gelöst. OP hat wortgetreu gesagt, er will nicht Fachmann holen. Ich bin Profi, der Information anbietet und zeigt, wie der mit minimale Kosten das lösen würde. (Eine Alternative ohne Installation wäre verschiedene Glühbirne probieren, eine davon könnte den Widerstand parallel zum LED-Kette haben und die Spannung für alle runterbringen.)
Meine Erklärung ist ziemlich klar und entspricht Theorie, die ich auf Universität gelehrt wurde und einen ähnlichen Problem habe ich schon in Praxis so gelöst. Zeige mir konkrete Punkte, wo meine Analyse inkorrekt war (Deklinationsfehler
ausgenommenauch bitte melden, damit ich verbessern kann). Ich bin immer der Meinung, ein Widerstand in Serie würde in meiste solche Fallen nicht helfen.Du hast Recht, es hätte 27kOhm sein sollten. Das “k” hat sich verdrückt. Damit der serielle Schalter funktioniert, müssen eben mindestens 5 Watt am Leuchtmittel verbraucht werden. Wenn da nur 4 verbraucht werden, funktionierte es halt nicht zufriedenstellend.
Ich hab auch nicht geschrieben, dass es eine gute Idee wäre, es zu tun, weil es bezüglich Effizienz Blödsinn ist.
Du magst es als typisch deutsch ansehen, wenn ich dem Fragesteller nicht rate, das Problem selbst zu lösen, wenn es um sicherheitsrelevante Themen geht. In einer Wohnanlage würde ich das als Mieter das auch nicht selbst machen, wenn ich die Qualifikationen dazu hätte. Das ist ein Haftungsproblem, wenn etwas schief geht und ich dazu keinen Auftrag hatte.
Zwei Faktoren spielen eine Rolle:
- LEDs sind extrem effizient (und die gewählte Lampe hat vmtl. keine Vorschaltelektronik).
- Es gibt ein Kabel was zum Schalter hin und zurück führt (und dadurch eine Kapazität bildet)
Um das einfach zu lösen kann entweder eine andere LED Lampe mit Vorschaltelektronik verwenden oder man freut sich über das ungewünschte Nachtlicht weil: Funfact: Die Glühlampe, von davor, war genau so die ganze Zeit - unsichtbar - an.
Wie ist sie denn ausgeschaltet? Mit nem Kippschalter an der Wand oder anders?
Ein Bewegungsmelder schaltet sie ein und nach 3 Minuten wieder aus (Treppenlicht).
Der macht ein leises Klack beim Schalten, müsste also ein Relais drin sein.
Ah jo, bei solchen Bewegungsmeldern kenn ich das auch, dass die Lampen noch minimal leuchten. Wahrscheinlich schaltet das Gerät die Spannung nicht komplett weg, wie genau das funktioniert im Inneren weiß ich aber auch nicht. Bei der alten Glühlampe hat die Leistung dann wohl nicht gereicht zum Leuchten
Bin kein Elektriker, aber sowas kann z.B. durch Induktion hervorgerufen werden. Vielleicht hilft ein Entstörkondensator oder ein kleiner vorgeschalteter Widerstand.
Bin kein Elektriker, aber sowas kann z.B. durch Induktion hervorgerufen werden. Vielleicht hilft ein Entstörkondensator oder ein kleiner vorgeschalteter Widerstand.
Du hast die freie Energie entdeckt! Diese Gottes-Energie überall verfügbar ist, und: sie ist kostenlos, weil sie umsonst ist (hab ich letztens gelernt)! /s für die ganz schlauen
Wow, bin grad bissl stolz, dass ich das verstanden habe!
Hier ist tschechischer Elektrotechniker. Für mich wäre die einfachste Lösung, einen 1 MΩ Widerstand an Kontakte einer der Fassungen zu anschließen. Viele Glühbirne haben aus diesen Grund einen schon eingebaut (normalerweise parallel zur LED-Kette). Bei eingeschaltene Glühbirne wird er nur 0.05 W konsumieren und der niedrige Parasitkapazitätstrom wird dadurch statt LEDs gelitten, denn die Spannung im Fassung wird von ihm runtergebracht. Der Strom von kapazitätiver Kopplung ist wegen hohe Impedanz nur ein paar μA, die Spannung ist aber bis zu Netzspannung ~230 V. Das genügt, die LEDs sichtbar leuchten. Nach Ohmschen Gesetz wird mit einem 1 MΩ Widerstand die Spannung zu ein paar Volts runtergebracht, was genügt nicht, die LED-Kette (typisch mehr als 30x LED-PN-Übergang von ca. 3 V, also 100+ V).
Die andere, mehr komplizierte Lösung wäre ein Umschalter, der solchen Widerstand nur bei ausgeschaltenen Licht zur Fassung parallel anschließt, siehe Bild. Das funktioniert aber nur mit einem einzigen Schalter und ich schätze, es ist das nicht wert.
…Grau, denn du Tag- oder Nachtmodus verwenden kannst.
Im Bild siehst du auch die Schaltung, die sich am wahrscheinlichsten in der Glühbirne befindet. Als Elektrotechniker würdest du sehen, warum der Strom aus einer Hochimpedanz-Netzspannungsquelle (wie Kopplung im Schalter oder bei beieinendergelegte Drahte durch Parasitkapazität) durch den LEDs gelitten sein muss, wenn es keine andere Strecke gibt.
Wird das Energie sparen? Kurz gesagt: Wahrscheinlich.
Werden die Glühbirnen mehr als erwartet funktionieren? Definitiv.