Wenn ein Pflichtdienst für alle kommen sollte, kann man sich hoffentlich ohne großes Gedöns aussuchen ob man des Dienst an der Waffe, oder anderweitig leistet.
Ich wünsche keiner Person, dass sie ihre Kriegsdienstverweigerung noch so ausführlich begründen muss wie ich damals.
Kann man ja bereits jetzt schon im Deutschunterricht durchpauken: “Erörtere in mindestens 500 Wörtern, warum du nicht auf andere schießen und beschossen werden möchtest”.
Ich wünsche es auch niemandem, aber ich habe sowieso bereits mit dem Konzept, soetwas begründen zu müssen, ein Problem. Von der Implikation, dass Begründungen auch abgelehnt werden können, ganz zu schweigen…
Erörtere in mindestens 500 Wörtern, warum du nicht auf andere schießen und beschossen werden möchtest
Nope, darum ging es nie. Man musste begründen, dass das eigene Gewissen es verunmöglicht auf andere Menschen zu schießen.
Das hatte ja absurde Züge damals. Da wurden ja ernsthaft Interviews geführt. Mit Fragen wie “Sie gehen nachts mit ihrer Familie spazieren und plötzlich wird das Leben ihrer Frau und Kinder von einem Angreifer bedroht. Sie haben eine Pistole, was tun Sie?”
Wenn man sagt “Ich schieße auf den Angreifer”, klarer Fall, tauglich für den Dienst an der Waffe. Wenn man sagt “Ich schieße nicht und lasse den Angreifer gewähren”, dann war die Diagnose, dass man keine Moral und kein Gewissen hat. Konsequenz: funnily enough, ab zum Militär, genau so Leute braucht man ja.
Der einzige Ausweg: begründen, warum man überhaupt nie in die Situation käme, eine Waffe in der Hand zu haben, wegen Pazifismus und moralischer Überzeugung.
Da reichte es nicht “nicht erschossen werden zu wollen”.
@splendoruranium
Dazu kommt noch dass die besten Begründungen nur zeigen dass die erstellenden rhetorisch geschickt sind.
Jemand mit begrenztem Wortschatz kann eine wesentlich tiefere Überzeugung gegen den Wehrdienst in sich tragen, wird aber trotzdem eingezogen, wenn er sie nicht überzeugend zu Papier bringen kann
Kann man ja bereits jetzt schon im Deutschunterricht durchpauken: “Erörtere in mindestens 500 Wörtern, warum du nicht auf andere schießen und beschossen werden möchtest”.
Ich wünsche es auch niemandem, aber ich habe sowieso bereits mit dem Konzept, soetwas begründen zu müssen, ein Problem. Von der Implikation, dass Begründungen auch abgelehnt werden können, ganz zu schweigen…
Nope, darum ging es nie. Man musste begründen, dass das eigene Gewissen es verunmöglicht auf andere Menschen zu schießen.
Das hatte ja absurde Züge damals. Da wurden ja ernsthaft Interviews geführt. Mit Fragen wie “Sie gehen nachts mit ihrer Familie spazieren und plötzlich wird das Leben ihrer Frau und Kinder von einem Angreifer bedroht. Sie haben eine Pistole, was tun Sie?”
Wenn man sagt “Ich schieße auf den Angreifer”, klarer Fall, tauglich für den Dienst an der Waffe. Wenn man sagt “Ich schieße nicht und lasse den Angreifer gewähren”, dann war die Diagnose, dass man keine Moral und kein Gewissen hat. Konsequenz: funnily enough, ab zum Militär, genau so Leute braucht man ja.
Der einzige Ausweg: begründen, warum man überhaupt nie in die Situation käme, eine Waffe in der Hand zu haben, wegen Pazifismus und moralischer Überzeugung.
Da reichte es nicht “nicht erschossen werden zu wollen”.
@splendoruranium
Dazu kommt noch dass die besten Begründungen nur zeigen dass die erstellenden rhetorisch geschickt sind.
Jemand mit begrenztem Wortschatz kann eine wesentlich tiefere Überzeugung gegen den Wehrdienst in sich tragen, wird aber trotzdem eingezogen, wenn er sie nicht überzeugend zu Papier bringen kann
Ja. Wie man sich auch dreht landet man immer wieder bei Ungleichheit und Ungerechtigkeit 😐