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Ich muss an dieser Stelle Ranslite zitieren da er bei einem der ursprünglichen Posts den perfekten Clip geantwortet hat:
(In meiner App muss man einmal drauftippen)
Das passt wirklich wie Arsch auf Eimer…
Altes Thema: Gewinne aus der fossilen Industrie werden privatisiert und die Kosten des dadurch entstehenden Klimawandels trägt die Allgemeinheit. Solange Parteien an der Macht sind, die ihr zahlungskräftiges Klientel schützen, guckt der Klimaschutz in die Röhre. Wenn die Versicherungsprämien wegen zunehmender Überschwemmungen steigen, zahlen das alle und nicht nur die Industrie, die das letztlich induziert hat.
Aktuelles Beispiel: Wegen der Klimakrise brauchen wir Ausbau von Erneuerbarer Stromerzeugung und Ausbau von elektrischen Verteilnetzen, die bisher auf fossile Energie zugeschnitten waren.
Weil es jetzt sozusagen brennt und eilt, kostet das Geld. Die Kosten dafür soll natürlich wieder die Allgemeinheit tragen und die EE Erzeuger - nicht die fossilen Energieerzeuger, welche die ganze Misere verursachen.
Habe deshalb die Diskussion nach dem Hamburger Klimaentscheid auch nicht verstehen können. Aber klar, wenn die WiRtScHaFtSpArTeI CDU sagt, dass uns das teuer zu stehen kommt, dann nicken natürlich alle brav. 🤡
Aber dann könnten ja die bereits getätigten Investitionen der Oligarchen in fossile Industrien an Wert verlieren! Wenigstens die CDU denkt an die armen Oligarchen.
Anders gefragt, wo können wir ausserdem Geld investieren, das der Volkswirtschaft etwas bringt?
Ich glaube Radwege sind in der Hinsicht phantastisch, wenn man Gesamtkosten rechnet.
Alles, was fossile Energie einspart, weil das gesparte Geld lokal ausgegeben wird, anstatt z.B. auf der Arabischen Halbinsel Löcher in die Erde zu bohren.
Alles, was Gemeinschaften lokal stärkt und Menschen zusammen bringt - schon die Einsparungen bei Gesundheitskosten dürften beachtlich sein.
Edit: Man darf auch nicht vergessen, dass das Klimaproblem auch ein kulturelles Problem ist: Ich kenne selbst in der unmittelbaren Verwandschaft Menschen, die nicht glauben, dass sie genauso glücklich sein können, auch wenn sie nicht erhebliche Mengen an Geld ausgeben, um z.B. mit einem fossilen Auto durch die Gegend zu fahren, Motorrad zu fahren, oder in den Urlaub nach Thailand zu fliegen.
Mit anderen Worten, sie glauben fest daran, dass unter den unendlich vielen Dingen, die Menschen in ihrer Freizeit tun können, sie unbedingt ausgerechnet die Dinge tun müssen, die maximal zerstörerisch sind, teuer sind, und einer ganz bestimmten Industrie Geld bringen.
Wie kamen solche Vorstellungen in unser kollektives Denken rein?
Und weiter gedacht: Warum feiern wir immer noch Ereignisse mit dem Konsum von Fleisch? Ist das nicht ein bisschen so, als würde ich meinen Geburtstag damit begehen, ein Kätzchen umzubringen? Ist das nicht archaisch?
Warum feiern Katholiken - eine Religionsgemeinschaft, deren Oberhaupt die Bedrohung durch die Klimazerstörung klar benannt hat und diese glaube ich als inkompatibel betrachtet mit einer Ehrfurcht vor der Schöpfung - warum feiern die vielerorts Ostern, indem sie einen Haufen mit brennbaren Material aufschichten und anzünden?
Müssen wir da nicht mal’s Hirn anschalten und ganz simpel aufhören, Dinge zu verbrennen ?
Ich bin aber mega on the fence, was diesen Aspekt der individuellen Verantwortung angeht.
Die Umweltkrisen der Vergangenheit wurden durch Regulierung angegangen.
Statt den Leuten zu sagen, dass sie bitte in Tüten kacken sollen und die im Mülleimer entsorgen haben wir Kläranlagen herbeireguliert.
Wir haben den sauren Regen durch Herbeiregulierung von Rauchgasentschwefelung et. al. in den Griff bekommen
FCKW wurden verboten, statt zu sagen “Kauft bitte FCKW freie Kühlschränke, um euch besser zu fühlen.”
Keiner hat ein Auto mit G-Kat gekauft, weil er sich so grün fühlen wollte. Da wurde gesagt, Autos ohne G-Kat dürfen bald nicht mehr fahren.
Aber jetzt heißt es immer “Flieg nicht so oft in den Urlaub”. Nein, Fliegen muss sauber reguliert werden! Dieser scheiß CO2 Fußabdruck und das Schlechtreden von Regulierung seitens neoliberaler Akteuere ist die wirksamste und gefährlichste Propaganda aller Zeiten.
Great point! I agree that the cultural aspect of climate change is fundamental. As an individual is hard to stand against the tide, but there should be a cultural pivot towards climate sustainable alternatives for fun, in particular the tourism industry.
Also solche Studien, die weit in die Zukunft schauen und dann das Ganze in Geld umrechnen, sind doch Glaskugel lesen. Die Zahlen sind doch Humbug. Egal ob’s von Links, Rechts, Mitte, Oben oder Unten kommt.