Ihr Besuch bei Viktor Orbán löste Diskussionen aus. Das gilt auch für ein Interview, bei dem Angela Merkel während ihres Ungarn-Besuchs eine brisante These aufstellt.

  • SierpinskiDreieck@feddit.org
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    10 hours ago

    Putin ist ein Verbrecher und ein Lügner, das war er schon vor der Ukraine in Tschetschenien.

    Wenn ich den blanken Zynismus hier lese dass jede Idee von Diplomatie naiv ist, dann hoffe ich dass ihr wisst was das bedeutet.

    Ich verteidige auch nicht die zahnlose Diplomatie die betrieben wurde (um russische Rohstoffe günstig für den industriellen Aufbau Deutschlands und Österreichs zu verwenden). Bei aller Kritik die die Frau verdient, hat Merkel hier recht und wenn die einzige Antwort Nihilismus ist haben wir schon verloren.

    Ich war beim Militär (Österreich hat noch Wehrpflicht), wenn es keine diplomatische Lösung gibt wird mein Arsch an der Grenze zerballert. Wenn ihr denkt dass eure Krankheit XY euch vom Dienst befreit wenn es eng wird, dann hat die Geschichte schlechte Nachrichten für euch.

  • MaggiWuerze@feddit.org
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    1 day ago

    Nach ihrer Darstellung habe sie 2021 vorgeschlagen, ein neues Dialogformat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu schaffen, um die Beziehungen zu stabilisieren.
    Dieser Vorschlag sei von mehreren osteuropäischen Ländern abgelehnt worden – aus Sorge, die EU könne keine einheitliche Russlandpolitik finden. Somit trügen die Länder eine gewisse Mitschuld an Putins Krieg gegen die Ukraine.

    Ja genau! Wer kennt das nicht, dass man einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg startet weil deine früheren Opfer keine Lust haben mit dir zu reden. Armer Putin, er hatte einfach keine Wahl.

    Ich hatte bisher zumindest etwas Respekt vor Merkel, wenn ich auch nicht mit ihr übereingestimmt habe. Aber das?
    Get fucked Angela!

    • azolus@slrpnk.net
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      1 day ago

      Man kann schon darüber diskutieren, inwiefern westliche Staaten durch ihre Politik eine geopolitische Situation erzeugt haben, die Eskalation wahrscheinlicher gemacht hat. Das Beleuchten dieses Kontexts ist erstmal unabhängig davon möglich, dass man Russland selbstverständlich für diesen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg verurteilt und die Ukraine unterstützt. Den Marschbefehl hat Putin gegeben und dafür gehört er nach den Haag, aber die geopolitische Lage, in der er entschieden hat den Befehl zu geben wurde auch vom Westen miterzeugt. Am Ende der Betrachtung kann man gerne zum Schluss kommen, dass Putin wahnsinnig ist und ihn nichts davon abgehalten hätte, einzufallen - aber eben nur, wenn die Analyse das hergibt. Ich denke hingegen, dass es durchaus Fehler gibt, die der Westen gemacht hat - diese Rechtfertigen selbstverständlich nicht die Aggression Russlands, dennoch kann man daraus was lernen.

      Ob man die Position von Angie diesbezüglich für glaubwürdig oder überzeugend hält, sei mal dahingestellt, aber es ist wichtig auch eine solche Analyse prinzipiell zu ertragen, ohne dass direkt Leute als Putinversteher abgestempelt werden.

      • rehydrate@lemmy.blahaj.zone
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        1 day ago

        Ganz dumme Frage aber welche Mitschuld hat den der Westen daran, was ist da im Umgang mit Russland schief gelaufen, dass einen Angriffskrieg rechtfertigt? Würde mich ehrlich interessieren was da für dich die Antwort ist.

        • azolus@slrpnk.net
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          20 hours ago

          Es geht darum, zu analysieren, inwiefern westliche Geopolitik zu einer Situation beigetragen hat, in der sich bspw. Putin ermächtigt sah, einen Eroberungsfeldzug zu starten. Es geht um Fehleranalyse und keine moralisierende Schuldzuweisung. In meinem Kommentar weiter oben habe ich versucht, das zum einen durch die klare Verurteilung der russischen Aggression, für die ich die Schuld bei Russland selbst benannt habe, und zum anderen durch die Verwendung des Begriffs “Mitverantwortung” anstelle von Schuld hervorzuheben.

          Das Unkontroverseste, was man dazu anführen kann, wäre bspw. das “Wandel durch Handel”-Märchen, die “slap on the wrist” Antwort auf die Annexion der Krim und die westlich geförderte Schockdoktrin, die die anfänglichen Demokratisierungsprozesse in der jungen russischen Förderation abgewürgt und in Zusammenarbeit mit Boris Yeltsin zum Aufstieg der Oligarchen und dem autoritären Staatsumbau beigetragen haben, deren Endresultat wir gerade in Aktion beobachten können.

          Ich teile Merkels Meinung nichr (ihre Politik hat in meinen Augen auf mehreren Dimensionen versagt), vielmehr ist der Punkt, dass ich eine überwiegend moralisierende Kritik auf Basis von “Kritik am Westen/Nato => Rechtfertigung für Putins Krieg” für fehlgeleitet halte. Wenn denn was an der Aussage “mehr Diplomatie hätte vielleicht zu Deeskalation beitragen können” dran ist, wäre doch super; wenn nicht, dann sollte man das auch inhaltlich entkräften können, ohne sich a priori auf Tribalismus (sie spielt fürs andere Team!) zu berufen.

      • MaggiWuerze@feddit.org
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        1 day ago

        Und welche Fehler sollen das sein? Den ehemaligen Sowjetstaaten zu erlauben einem Verteidigungsbündnis beizutreten, welches explizit zur Verteidigung gegen ihren früheren Unterdrücker gegründet wurde? Wie können wir nur?! Da hat Vlad natürlich keine Wahl. Oder ist es das mysteriöse Versprechen, dass es keine Osterweiterung der NATO geben würde, was es so nie gegeben hat? Wirklich gemein. Vllt war es aber auch die Bemühungen des Westens durch Handel eine stärkere Bindung zwischen Russland und Europa herzustellen was ihn in die Enge getrieben hat…

        • azolus@slrpnk.net
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          1 day ago

          Darum geht es gerade nicht. Mir geht es um diese hysterische Schnappatmung, in die Leute verfallen, wenn man sich mal erdreisten sollte, zu behaupten, dass vielleicht auch der Westen Mitverantwortung für die Bedingungen trägt, unter denen Russland sich ermächtigt sah, überhaupt eine Invasion zu starten. Vielen Dank, dass du direkt eine Barrage an Strohmännern abfackelst, um meinen Punkt zu illustrieren.

          Vielleicht ein bisschen food for thought: Hätte ich stattdessen geschrieben, dass wir uns kritisch damit auseinandersetzen müssen, ob Neville Chamberlains Politik die deutsche Aggression gefördert hat, würdest du mir dann vorwerfen, ich würde die Schuld für die Eroberungs und Vernichtungskriege der Nazis von der nationalsozialistischen Diktatur auf die Briten verlagern? Dass ich behaupten würde, die Gründung und Emanzipation Polens hätte die Wehrmacht zum Einmarschieren gezwungen? Ich hoffe mal nicht, denn das geht nicht aus dem Gesagten hervor.

          • MaggiWuerze@feddit.org
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            1 day ago

            Vllt musst du dann einfach konkreter werden als “Der Westen trägt Mitschuld an der Invasion der Ukraine”. Weil das Bullshit ist. Wenn du einen konkreten Vorwurf hast, dann benutze ihn statt dich hinter vagen Platitüden zu verstecken. Und was ich aufgezählt habe sind keine Strohmänner meinerseits, sondern die Standardbeispiele die Tankies anbringen, wenn sie dem Westen die Schuld an russischer Aggression geben wollen (Mal von dem sarkastischen letzten abgesehen).

              • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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                10 hours ago

                Sorry, aber du wurdest nicht gefragt. Wenn OP über Fehler des Westens reden will, die zum Überfall Russlands auf die Ukraine geführt haben sollen, und sich dann über Strohmanmargumentation aufregt wenn er mit den am weitesten verbreiteten Argumenten für diese Behauptung und deren Widerlegung konfrontiert wird, dann kann nicht ein anderer User für OP argumentieren, das muss OP dann selber machen.

  • einkorn@feddit.org
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    1 day ago

    Polen und die baltischen Staaten hätten eine Annäherung zwischen der Europäischen Union und Russland verhindert. Nach ihrer Darstellung habe sie 2021 vorgeschlagen, ein neues Dialogformat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu schaffen, um die Beziehungen zu stabilisieren.

    Klar, die Leute, die nicht mehr mit dem Tyrannen, der ständig Versprechen bricht (wie sie ja selbst im Interview gesagt hat), sprechen wollen, sind das Problem.

    Ich glaube, es ist noch nicht ganz zu Mutti durchgedrungen, dass “Wandel durch Handel” nicht funktioniert hat.

  • SapphireSphinx@feddit.org
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    1 day ago

    Zugleich machte die ehemalige Kanzlerin auch die Corona-Pandemie mitverantwortlich für die zunehmende Entfremdung zwischen Russland und dem Westen. Durch ausgefallene persönliche Treffen mit Putin sei eine politische Verständigung schwieriger geworden. “Wenn man sich nicht treffen kann, wenn man nicht Auge in Auge die Meinungsunterschiede austragen kann, dann findet man auch keine neuen Kompromisse”, so Merkel. Videokonferenzen hätten nach ihrer Einschätzung nicht ausgereicht, um Kompromisse zu erzielen.

    Ah ja, und war z.B. das hier?

    Gut, da war man zum persönlichen Treffen zu weit auseinander aber das lag ja nun nicht an Corona.

    • nuscheltier@feddit.org
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      19 hours ago

      Ich liebe dieses Bild. Nicht etwa, weil der Tisch übermäßig lang ist; nicht etwa, weil Putin oder Macron drauf zu sehen sind. Ich liebe dieses Bild ganz einfach aus folgendem Grund:
      Immer, wenn einer von der AfD oder dem BSW meint “Man müsse mit Russland verhandeln!” kann man ihnen dieses Bild zeigen. Scholz und Macron haben am Anfang des Krieges immer und immer wieder versucht, zu verhandeln, eine Lösung zu finden. Doch Putin wollte nicht. Und genau das symbolisiert dieses Bild.
      Leider glaube ich nicht, dass ein Wähler der AfD oder des BSW darauf hören würden.

  • gigachad@piefed.social
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    1 day ago

    Abschließend erklärt sie, dass man nicht genau sagen könne, was tatsächlich zum Ausbruch des Krieges geführt habe.

    Hmmmmmmmh

    • festkoerper@feddit.org
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      1 day ago

      Diese Kanzlerin hat auch erklärt Zitat: “Spionieren unter Freunden ist nicht ok.” 2011 war das.

      Und was hat dann zu dieser Kriegserklärung geführt ?

      Was auch immer es war, sie hat zugesehen.

  • jjpamsterdam@feddit.org
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    1 day ago

    Jeder Dialog mit Russland unter Putin hat etwa die Erfolgsaussichten der Münchner Konferenz seinerzeit. Das haben die Polen und Balten, die sich noch sehr gut an Russische Unterdrückung erinnern, gleich verstanden. Angela Merkel und weite Teile der deutschen Politik leider bis heute nicht.

    Meiner Meinung nach sollte ohnehin juristisch aufgearbeitet werden inwiefern die Außenpolitik unter Schröder und Merkel ein Verrat am deutschen Volk und somit ein Bruch des Amtseids war. Ganz persönlich vertrete ich die Auffassung die beiden sollten in einem verplombten Zug nach St. Petersburg geschickt werden.